Zum Inhalt springen

Reifenthreads und Glaubenskriege


rocroc

Empfohlene Beiträge

Freunde und Freundinnen gepflegter Diskussionen

Wieso arten Treads zum Thema Reifen immer wieder in kleine Glaubenskriege aus? Weil die Aussage: "Das ist ein guter oder ein schlechter Reifen" so gar nicht stehen darf. Richtig wäre im besten Fall: Der Reifen XX fährt sich auf meinem Motorrad bei meinem Fahrstil und meinen Fahrwerkseinstellungen bei diesen Luftdrücken und diesen Aussentemperaturen ganz prima. Es ist ein Trugschluss anzunehmen, dass ein Reifen, der auf dem Bike XY mit Fahrer AB unter gewissen Bedingungen ganz toll abgeschnitten hat, sich auf dem eigenen Bike genauso verhält. Man erhält im besten Fall einen Hinweis auf die Basisqualitäten.

Natürlich ist das Niveau moderner Reifen auf einem enorm hohen Level. Fahrstil, Einstellungen des Fahrwerks haben aber viel mehr Einfluss auf Grip und Fahrverhalten, als man glauben würde, zumindest dann, wenn man sein Bike fordert oder spezielle Bedingungen herrschen (Fahren bei Kälte, Regen, grosser Hitze, im fast abgefahrenen Zustand).

Ein kleines Beispiel aus dem persönlichen Erfahrungsbereich: Auf der Monster habe ich momentan den Metzeler M7RR aufgezogen – und habe nur wenig Freude am Reifen (während ich vom Racetek RR K3 völlig begeistert war). Der M7RR hat ganz tolle Testberichte auf verschiedensten Bikes und ist aus Sicht der Tester und User ein hervorragender Reifen. Was funktioniert bei mir nicht? Der Reifen rutscht bei mir, sobald der Strassenbelag etwas weniger rauh ist, und dies nicht nur beim Herausbeschleunigen aus extremer Schräglage. Die Traktionskontrolle kommt damit nicht richtig klar.

Ursachenforschung: Die Federvorspannung ist bei meiner 12er hinten ist für mein Gewicht bezüglich Negativfederweg ausserhalb der Empfehlungen für die Landstrasse. Mit dem Conti CSA II und CRA II Evo, dem Pirelli Supercorsa SP und dem Metzeler Racetek RR K3 passt das, mit dem Metzeler M7RR nicht. Offensichtlich bestehen bezüglich Eigendämpfung der Reifen, der Härte der Karkasse Unterschiede, die sich bei geringem SAG deutlich negativ auf den Grip auswirken. Will ich aus dem M7RR mehr herausholen, werde ich am Fahrwerk experimentieren müssen. Wenn ich das nicht will, wechsle ich auf ein bewährtes Fabrikat oder ein neues, das besser passt.

Genau aus diesen und weiteren Gründen kann es sein, dass jemand mit einem vier oder fünf Jahre alten Reifen total glücklich ist und tatsächlich mehr Grip hat als mit einem neuen, wenn er sein Fahrwerk oder z.B. nur schon den Luftdruck nicht auf das neue Modell anpasst (was ja oft nicht notwendig ist, aber dann ist man auch glücklich mit dem neuen Produkt :-)).

Natürlich gibt es Reifen, die haben ein Riesenfenster, in welchem sie funktionieren (den Conti CRA II Evo würde ich in dem Bereich einordnen). In diesem Fall sind ganz viele User völlig zufrieden. Bei (Super-)Sportreifen sind diese Fenster nachvollziehbar kleiner, bei Slicks nochmals deutlich enger.

Bevor man also den einen oder anderen schlecht macht, weil er einen Reifen nicht mag, sollte man diese Aspekte berücksichtigen.

Mit sonntäglichem Gruss (nicht von der Kanzel)

Rocky

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich probiere deshalb auch immer alles aus. Auf meiner Maschine kenne ich bisher nur SportAttack2 und S20Evo. Dieses Jahr stehe ich vor der Qual der Wahl.....S21Evo, M7RR, Rosso III... Alle werben damit, die Besten zu sein. Wer mein Bester wird, muss noch herausgefunden werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Genau aus diesen und weiteren Gründen kann es sein, dass jemand mit einem vier oder fünf Jahre alten Reifen total glücklich ist und tatsächlich mehr Grip hat als mit einem neuen, wenn er sein Fahrwerk oder z.B. nur schon den Luftdruck nicht auf das neue Modell anpasst

Deshalb fahre ich immer noch mit dem "uralten" BT016 Pro spazieren. Der passt für mich optimal. Optimalen Luftdruck, Fahrwerkeinstellung, Gripverhältnisse im Trockenen und Nassen, sowie während der Warmfahrphase kenne ich mittlerweile aus dem effeff. Never change a running system. Ich experimentiere erst mit einem neuen Reifen, wenn der erwähnte nicht mehr erhältlich ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

:rolleyes:Stimmt genau. Ich fahre den M7RR auf der 12S und bin sehr zufrieden. Kein Rutschen, alles super. Bin den letztes Jahre schon auf der 1050 Speddy gefahren. Gebe aber zu, zu einer Ducati passt ein Pirelli besser, zum indest von der Herkunft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Rocky

Nimm es mir das jetzt bitte nicht krumm,aber was mich doch ein wenig stutzig macht in deinem text,ab wann gibt es die 1200er? 2014? und da hast du 5 verschiedene Reifentypen gefahren?Ein richtig eingefahrener Reifen kann bei uns Hobbypiloten bei richtiger handhabung eigentlich nicht rutschen!?wenn mann den Reifen einfahren möchte braucht es schon ca 300km.

soweit möchte ich es erstmal belassen.

Gruß Laurel

Bearbeitet von Laurel
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Laurel,

gibt halt paar Leute die mehr als nur 5K oder 6K Kilometer pro Jahr fahren. Bei denen steht dann noch ne 1 oder eventl.sogar ne 2 davor.

Und bei einigermaßen zügiger Fahrweise ist ein Reifen bei nem Mopped mit g'scheitem Drehmoment halt nach 3K km weg.

Von daher kommt das schon hin. Ich bin jetzt nicht der Oberracer auf der Landstrasse, aber nen rutschenden Reifen hab ich auch schon erlebt.

Vor allem bei meiner jährlichen Südtirol Tour ist das 'normal'.

Aber ich denke Rocky wird hier auch noch 'Stellung nehmen'...:)

Grüsse

Sven

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Laurel,

Du hast den bzw. die Beiträge von Rocky schon richtig gelesen denn genau diese immer wieder gleich geführten Diskussionen wollte und aus meiner Sicht hat Rocky nachvollziebar dargelegt und möchte sie hiermit beenden.

So wie du geschrieben hast ist dein Fahrstil sicher ein anderer als z.B. der von Rocky und keiner kann für sich reklamieren DEN einzigen und auch richtigen Fahrstil zu haben. Genau das hat Rocky geschrieben.

Von daher gebe auch ich Rocky vollkommen Recht, das Reifentests nur als Richtungsvorgabe gewertet werden können sich für den ein oder anderen Reifen zu entscheiden. Fahren und bewerten kann man ihn dann erst wenn man ihn selbst und am Besten auf seiner Maschine gefahren ist.

Soweit so gut

LG Stealth

Bearbeitet von Stealth
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Laurel, ich bezeichne mich als "normale" Fahrerin. Fahre ca 12.000 - 15.000 km im Jahr und während dessen verschleisse ich 2 - 3 Sätze Reifen in EINER Saison. :) Und da kann man durchaus, wenn man will, eben mal den ein oder anderen Reifenhersteller testen.

Im übrigen werde ich dieses Jahr noch die Gelegenheit bekommen mir mal so ein Reifenwerk von innen anzusehen. Also einen Blick hinter die Kulissen zur Herstellung Motorradreifen mit anschliessendem Expertengespräch. Ich freu mich schon drauf.

lg coffee

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich für meinen Teil habe auch schon einen Reifensatz nach dem einfahren direkt wieder runtergeschmissen!

2 mal unerklärlich das Vorderrad gerutscht...Danach war das Vertrauen weg und somit für mich die logische Konsequenz auf einen anderen Reifen umzuschwenken!

Grüße

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Rocky

Nimm es mir das jetzt bitte nicht krumm,aber was mich doch ein wenig stutzig macht in deinem text,ab wann gibt es die 1200er? 2014? und da hast du 5 verschiedene Reifentypen gefahren?

Gruß Laurel

Salü Laurel

Mit 12er Monstern habe ich seit März 2014 insgesamt 33'200 Kilometer zurückgelegt; meine S hat gerade 30'000 auf der Uhr und freut sich auf ihren Wellnessaufenthalt. Zusätzlich mit der Panigale noch knapp 10'000, davon etwa ein Drittel auf der Rennstrecke. Ich habe nicht 5, sondern 7 Reifensätze mit der Monster verschlissen, davon zweimal Hypersportler, die maximal 2000km erreicht haben. Das Motorrad ist bei mir fast Hauptverkehrsmittel, deshalb die Fahrleistungen.

Ein richtig eingefahrener Reifen kann bei uns Hobbypiloten bei richtiger handhabung eigentlich nicht rutschen!?

Doch doch ;-). Und damit meine ich nicht ein explizit produzierter Wheelspin, sondern Rutschen aus Gründen, die ich im Startbeitrag erwähnt habe. Ein kleines Beispiel: Ein Reifen mit sehr viel Eigendämpfung steckt zu wenig Negativfederweg, eine falsche Federrate, falsch eingestellte Zug- und Druckstufen anders weg als ein Reifen mit sehr geringer Eigendämpfung. Dann gibt es Gummimischungen, die mit sehr glattem Strassenbelag besser zurecht kommen als andere. Bei Regen sind Kriterien wie Gummimischung und Auslegung des Negativprofils besonders wichtig.

Auch mit Traktionskontrolle, vorallem wenn man sie auf einer tiefen Stufe einsetzt, ist Rutschen möglich. Das heisst weder, dass das Bike gleich umfällt, noch, dass es besorgniserregende Ausmasse annehmen muss (gewollt provoziert geniesse ich es).

Der Begriff Hobbypilot ist bezüglich Klassifizierung von Fahrer/in, Fahrstil, Fahrkönnen eine relativ unzureichende Einstufung. Hobbypiloten sind alle Motorradfahrer/innen, die mit mit dieser Art der engagierten Fortbewegung nicht ihre Brötchen verdienen. Ich wage zu behaupten, dass in dieser riesigen Anspruchsgruppe sehr unterschiedlich gerutscht oder nichtgerutscht wird ;-).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Rocroc hältst du noch an zum tanken oder machst du das beim fahren  sowas geht schneller als man gucken kann... dran bleiben und sitzen bleiben..

Michelin :)

coffee

Tanja gibts es schon berichte von Rosso 3 ?

Da guck i bissel neidisch [emoji1] aber viel Spaß und bring uns was mit

Bearbeitet von MONSTEvoR
Doppelpost
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also der letzte dazu Pilot Road 3 war bei zügiger Gangart eigentlich recht fix an seinen Grenzen. Explizit beim gas aufreissen aus der Kurve heraus. Flüssig gefahren ging es eigentlich

Aber zum Thema reifen,erinnert mich immer ab loriot wo nen paar Herren, natürlich ale gespielt von loriot,den Unterschied zwischen der SPD und CDU diskutierten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Rocky

Dann ist das auto also dein Hobby:dontknow:?

Deine Antwort habe ich besser verstanden als dein Einführungstest.Das ein Reifen erst mit optimal eingestelltem Fahrwerk sein Potential erreicht sollte wohl jedem klar sein.Straft mich jetzt lügen aber ich hatte noch keinen Rutscher mit dem Möp.Eine Ausnahme gebe ich zu,auf nasser Straße in der Kurve auf die berüchtigten Bitumenstreifen gekokommen,die ja ein reibwert wie Glatteis haben wenn sie nass sind!!!Ich glaub mein Herz hat in diesem Augenblick aufgehört zu schlagen:angel:.

In diesem Sinne allen hier eine unfallfreie und ohne Rutscher Saison

Gruß Laurel

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Schmaler...? Ich persönlich finde, dass sich der schmale Hinterreifen besser in die Kurven fährt. Allerdings braucht der Rosso 2 immer eine gewisse Aufwärmphase. Ich bin nämlich vor kurzem bei 12Grad noch gerutscht... :ahhhhh:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Indem Sie unsere Webseite nutzen, bestätigen Sie die Annahme unserer Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung. In der Datenschutzerklärung wird erklärt, wie wir personalisierte Daten und Cookies für personalisierte Werbeanzeigen nutzen. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.. Lesen Sie auch Google’s Privacy & Terms.