Monster 900 Vergaser – Umbau auf 1100 Evo Motor

[KawaThomas]

Hallo liebe Ducati-Freunde,

Für Leute, die genauso das Besondere lieben wie ich, hier der Anfang der Beschreibung meines Umbaus.

Bevor es zum Umbau geht, hier noch eine kleine Warnung: Da ich die Klauer unserer Nation nicht unterstütze - und diese gefressen habe wie ein Stückchen Seife – hier ein kurzer Hinweis: Solltet ihr einen Motor für euren Umbau suchen: solche Motoren werden hauptsächlich aus Unfallmaschinen angeboten, sonst würde keiner ein solches Motorrad schlachten, also aufpassen! Die Motornummer sollte im Kaufvertrag vermerkt sein und ihr solltet euch den Personalausweis des Verkäufers zeigen lassen und euch nicht gutgläubig irgendwas erzählen lassen. Die Motornummer steht in Fahrrichtung links unten und fängt bei einem 1100-Motor mit der ccm-Zahl 1078 an. Ein Evo-Motor hat eine Zündkerze pro Zylinder, die älteren Modelle vor Evo haben Doppelzündung, also zwei Zündkerzen pro Zylinder, das ist kein Evo-Motor.

Mein Fahrzeug hat nach wie vor einen Vergaser und keine Einspritzanlage. Der Hauptkabelstrang ist der originale. Die Technik ist simpel gehalten und einfach konstruiert.

Der Motor ist von einer 1100er Evo Hypermotoard, Baujahr 2012. Ihr könnt auch den älteren Motor mit Doppelzündung nehmen von der Multistrada oder der Hypermotoard, aber nicht von der Monster 1100, da sich die Schwingenlagerung bei dem Monster-Motor im Motor befindet. Hier muss jedoch die Schwinge von der Hypermotoard verbaut werden (sonst passt nichts mehr zusammen!) weil hier die Schwingenlagerung in der Schwinge sitzt. Bei den älteren Motoren braucht ihr zusätzlich 2 Zündspulen für die Doppelzündung. Bei den Evo-Motoren könnt ihr die originalen 900er Zündspulen lassen. Bei den beiden Motoren gibt es nur noch einen Zündgeber, also muss die Zündanlage geändert werden. Das ist aber zum Glück ausnahmsweise mal ganz einfach: da gibt es Gott sei Dank die Firma Ducati-Kämna, diese bietet eine Zündanlage Ignitech TCI-P4 an und die wird so geliefert, dass ihr einfach nur noch die Stecker einstecken müsst, ist doch geil, oder? Und nehmt das angebotene Premapping gleich mit, bevor ihr anfangt selbst herumzudoktern. Die Erfahrungswerte von der Firma Kämna sind unbezahlbar.

Es werden mit Sicherheit noch viele Fragen kommen, aber hier mal alle Teile die ihr für den Umbau benötigt:

- Motor komplett mit Anlasser und Ansaugkrümmer

- die Ansaugkrümmer von dem 900er Motor

- Lichtmaschinenregler

- Motorhalterungsschrauben von der 1000er Monster (M12, die alten sind M10)

- eine einstellbare Federbeinstrebe (Maße kommen noch)

- eine komplette Schwinge mit allen Anbauteilen von der Hypermotoard 1100

- eine hintere Felge von Ducati 748 (passt optimal zum Design der vorderen Felge und passt auch ohne Veränderungen an die Schwinge)

- der Auspuff der bei mir verbaut ist, ist eine EX-Box, diese passt ohne Veränderung unter den Motor und ist für die Hypermotoard 1100, der ist allerdings recht teuer.

- Eine Kette (selbstverständlich auch für die 1100er Hyper)

- Seitenständer mit Schalter von der Hyper, da der alte zu kurz ist

Das sind erst einmal die wichtigsten Teile.

Zur Elektrik:

Der Lichtmaschinenregler von dem 1100er-Motor wird ganz einfach umgebaut. Zu dem Motor hin wird einfach der Stecker gesteckt. Nun habt ihr zwei rote Kabel und zwei grüne. Die zwei roten Kabel sind plus. Diese verbindet ihr zusammen, macht einen Rundstecker dran und steckt ihn in den originalen Hauptkabelstrang. Die zwei grünen Kabel sind einfach Masse und am Rahmen anzuschließen. Die Ladekontroll-Leuchte fällt weg, da der Lichtmaschinenregler über diese Funktion nicht verfügt.

Der Neutral-Schalter wird bei der 900er Monster über Plus geschaltet, beim 1100er Motor über Minus. Hier wird das führende Plus-Kabel zum Cockpit umgewandelt in Masse. Am Cockpit wird vom Öldruckschalter, der Dauerplus führt, ein Kabel zur Leuchte der Neutralschaltung gelegt.

Sicherheitsfunktion des Seitenständers: Bei dem 1100er Seitenständer gehen drei Pole raus. Ihr könnt den originalen Monster-900-Stecker, der nur zwei Pole hat, in den dreipoligen Stecker stecken und die Kontroll-Leuchte im Cockpit arbeitet einwandfrei. Der freie Pin an dem dreipoligen Stecker ist für die Zündunterbrechung zuständig. Plus von Zündanlage wird damit unterbrochen. Ich würde empfehlen, dass das nur jemand macht der zumindest ein wenig Ahnung von Elektrik hat, sonst kann die Sache böse in die Hose gehen.

Hier nun der erste Schritt zu eurem Umbau: Der Rahmen ist an den Motorhalterungen so aufzubohren, dass die Halterungsschraube durchgeführt werden kann. Die Mutter ist mit der Drehbank minimal abzudrehen, damit sie in das Rahmenrohr passt. Das Werkzeug muss hier auch ein wenig bearbeitet werden, eine alte Nuss nehmen und so weit runterschleifen, dass man in das Rahmenrohr kommt und die Motorhalterung verschrauben kann. Nun kann als erster Schritt schon der Motor verbaut werden. Aber Vorsicht, nicht die Finger einklemmen, es wird seeeeeeehr eng.

Das war jetzt nur der Anfang. Weitere Schritte folgen.... und das werden noch ziemlich viele sein. Wenn ihr nach dem nun Beschriebenen noch immer Lust auf einen solchen Umbau habt, dann könnt ihr – für den Fall, dass ihr noch niemanden kennt – schon einmal einen guten Freund suchen, der Metallbaumeister ist....ihr werdet ihn brauchen !!!

Für Fragen, bin ich natürlich immer offen. Bis bald, viele Grüße

Thomas

Bearbeitet 23. Mai 2015 von KawaThomas

[Chosen]

Wooow... Respekt... mal was ganz anderes...

Heck ist nicht meins... aber der Rest... sehr geil... wie gesagt, mal was anderes... ich find´s geil...

[madmax]

aber hier mal alle Teile die ihr für den Umbau benötigt:

Thomas

Hallo Thomas, hier mal alle Teile die ein Umbauthread benötigt:

Vorher Fotos, Nachher Fotos, Umbauphase Fotos, Detail Fotos

Aber jetzt mal im Ernst: tolle Arbeit, die Farbe ist nicht meins, der Rest top.

Gruß

Sven

[750monster]

Super Arbeit

bitte noch Bilder während des Umbaus...

Gruß Ronny

[KawaThomas]

Hallo, da bin ich wieder.

Es gibt leider keine Detailbilder, die während dem Umbau gemacht worden sind. Es ist also leider nicht möglich vorher-nachher Bilder einzustellen. Ich hatte eigentlich nicht vor, den Umbau so öffentlich zu machen, daher habe ich auch keine Bilder gemacht. Ich werde aber den Umbau so erklären, dass ihn jeder verstehen sollte und auch nach und nach zumindest vom Ergebnis Bilder zeigen. Rückfragen sind ja auch jederzeit möglich, das sollte also passen.

Hier nun der Umbau der Ansaugkrümmer. Das hört sich schwer an, ist auch nicht ganz einfach, aber ihr habt es wesentlich einfacher als ich es hatte, dadurch dass ihr es hier beschrieben bekommt.

Die Ansaugkrümmerrohre vom 1100er Motor müsst ihr abschrauben. Merkt euch, welches wo sitzt. Auf dem Ansaugkrümmerrohr ist Gummi auflaminiert worden. Dieses muss komplett entfernt werden, also wegschneiden. Ich habe den Gummi mit einem Brenner erhitzt, so ging er einfacher zu entfernen. Für den Rest, der noch am Aluminium hängt, am besten eine Bohrmaschine mit einer Drahtbürste nehmen und damit den Rest entfernen. Die Verschluss-Schrauben an den Ansaugrohren sind auch abzuschrauben und bleiben bestehen. An diesen Gewinden muss auch nichts verändert werden. Da kommt später eine Verschluss-Schraube und der Unterdruck-Ansaugnippel wieder dran. Stehender Zylinder Unterdruckschlauch an Benzinpumpe, liegender Zylinder Unterdruckschlauch an Benzinhahn.

Jetzt kommen wir zu den 900er Krümmern: Auch da merken, welcher wo hingehört. Es gibt hier leichte Unterschiede. Auch hier die Verschluss-Schraube und den Unterdruck-Ansaugnippel entfernen. Diese Öffnungen werden beim Schweißen geschlossen. Jetzt nimmt man eine Flex mit einer ganz dünnen Trennscheibe. Wer nicht mit einer Flex umgehen kann, der sollte eine Säge nehmen. Direkt am Flansch, der verschraubt wird, trennt man das Rohr an beiden Krümmern ab. Das ist genau das Maß, dass man braucht, damit später wieder alles zusammen passt.

Jetzt nimmt man Alufolie, macht sie zwischen den 1100er Ansaugflansch und den Motor, so dass nichts reinfallen kann. Die Ansaugflansche werden nun an den Motor verschraubt. Die Ansaugflansche sehen jetzt aus wie Trichter. Hier werden die 900er Krümmer einfach reingesteckt. Jetzt kommt der Vergaser drauf (komplett Benzinfrei!... das ist gesünder, denn ihr wollt Schweißen!) und der Luftfilterkasten. Es wird alles verschraubt, so dass die Maße auch stimmen. Das ist eine wackelige Angelegenheit, aber das muss sein. Nun kommt der Fachmann ins Spiel, der nun mit einem WIG-Schweißgerät Hand anlegen muss. Das Krümmerrohr von der 1100er wird nun mit dem 900er Krümmer geheftet. Nach dem Heften wird alles wieder zerlegt, die Krümmer ausgebaut und nun komplett verschweißt. Die Alufolie muss nun natürlich auch wieder weg ;o) Das war nur der Schutz, damit beim Heften nichts in den Motor fallen kann. Hier muss aber jemand dran, der wirklich Aluminium schweißen kann, das ist nichts für Laien oder für Anfänger! Mein Mann hatte wohl schon als Kleinkind keinen Schnuller, sondern schon ein Schweißgerät zum Spielen und ist für mich heute der Picasso der Schweißnähte ;o)))) Nach dem Verschweißen müssen natürlich im Innenrohr mit einer Bohrmaschine mit Schleifkopf die Übergänge von dem 900er Rohr sauber mit dem 1100er Rohr ausgeschliffen werden. Das kostet richtig Zeit und muss wirklich sorgfältig und gut gemacht werden.

Zu den Vergasern: Hier habt ihr es wieder einfach. Die Vergaser sind natürlich die originalen von der 900er. Durch Fahrversuche mit mehreren Düsen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Original-Düse, die original bei der 900er verwendet wird, die beste ist für dieses Projekt. Die Werte liegen zwischen 0,8 und 1 % CO, wohlgemerkt Leerlaufdrehzahl. Die zwei Gemischschrauben sind komplett zu schließen und 4 Umdrehungen wieder zu öffnen. Eine Testfahrt, ungefähr 200 km in allen Bereichen, hat gezeigt, dass das Zündkerzenbild rehbraun ist, so wie man es will. Ein zu helles Bild zeigt, dass der Motor zu mager läuft, bei einem dunklen Bild: der Motor läuft zu fett. Ein zu fettes Bild zeigt auch heftiges „Nachbatschen“ im Schiebebetrieb. Aber Achtung: bei denen, die Doppelzündung haben: da müsst ihr es selbst ausprobieren, was am besten passt, da sich das Bild da durchaus ändern kann.

Der Luftfilterkasten bleibt vollkommen original. Die Halterung von Anlasserrelais, die unterhalb des Luftfilterkastens sitzt wird ein wenig umgearbeitet, so dass sie nicht an den stehenden Zylinder anstößt. Das war's.

Der originale Benzinfilter, der am Tank sitzt, ist durch einen kleinen Benzinfilter zu tauschen, da der Motor so viel Platz braucht, dass man den Tank mit einem großen Benzinfilter nicht mehr schließen kann.

Wenn ihr euch das Bild betrachtet von dem Motorölkühler dann seht ihr den originalen Ölkühler der 900er mit Ölleitungen. Hier muss nur bei dem 1100er Motor die Anschlussflansche der Ölkühlerleitung durch die der 900er Anschlussflansche getauscht werden, selbes Gewinde, passt 100%ig. An der Ölkühlerhalterung von dem 1100er Motor müssen die Gummiböcke getauscht werden, sonst sind sie rechts und links jeweils 5mm zu breit. Die kleineren Gummi-Böcke gibt es aber einfach zu kaufen, z.B. bei ebay.

Das war es mal wieder für heute, demnächst dann weitere Schritte...

Die Bilder zeigen, wie es fertig geschweißt und montiert aussehen sollte.

Bearbeitet 24. Mai 2015 von KawaThomas

[foobar423]

Sehr geil! Endlich mal ein tiefgreifender Umbau! Dazu noch die Detailreiche Erläuterung, Spitze!

[buxxdehude]

Ich find deine Arbeit toll, auch wenn mir die Farbe so garnicht zusagt.

Ich hätt auch gern Zeit und Geld für so ein Projekt.

Bearbeitet 27. Mai 2015 von buxxdehude

[KawaThomas]

Hallo foobar423 und danke für das Kompliment...freut mich!!!

Hallo Matze, auch dir erst einmal Danke. Aber du hast doch selbst schon zwei tolle Moppeds. Ich bin mir sicher, dass du auch irgend wann mal das Motorrad hast, was auf dem Bild gezeigt wird, wenn du es wirklich willst, dann kannst du es auch kriegen.

Gruß an alle

Thomas

[Jürgen 6]

Jaaaaaaaaaa.......das wärs Matze !!!!

Bearbeitet 25. Mai 2015 von Jürgen 6

[Jürgen 6]

Klasse Arbeit Thomas !!!!!!

[Monster-Pat]

Hey!

Wahnsinns-Umbau! Viel Arbeit und ein toller Gedanke, neu Technik in einen älteren Rahmen! Gefällt mir gut!

Pro: deine wo eine Wille da ein Weg Einstellung, Einzelstück, wie erwähnt neue Technik im alten Kleid und das so das es nicht sofort auffällt oder getrickst aussieht, fällt definitv auf!

Contra: Heck, Felgen und fällt defintiv auf!

Die Contras sind aber eher eigene Empfindungen und auch Geschmacksache. (wie die Farbe)

Welche Bremserei ist drauf? Die von der 900er? Wie fährt sie sich? Passt das alles gut zusammen? Rahmen,Motor,Fahrwerk,Schwinge, etc....

Viel Spaß damit auf jeden Fall!

Mir gefällt ja auch die Sport Classic 1000 sehr gut! Moderne meets classic, vielleicht sieht ja meine Evo mal so aus! Oder ich hol sie mir mal als Zweitmotorrad wenn ich irgendwo unverhofft etwas Kleingeld finde!

Gruß Patrick

[KawaThomas]

Hallo Monster-Pat,

die vordere Bremse ist die originale der 900er. Die Bremsanlage ist vollkommen ausreichend. Wenn Ducati etwas hat, dann eine super Bremse!

Die hintere Bremse ist die Orgiginal-Bremse der Hypermotoard 1100 Evo.

Vom Fahrverhalten fährt sich das Moppedchen super. Der 1100er Motor hat gegenüber dem 900er Motor natürlich einen Wahnsinns-Drehmoment.

Der ganze Umbau harmoniert wunderbar, es passt auch alles... oder wurde passend gemacht

Die Geschmäcker bei so einem Umbau sind natürlich unterschiedlich und das ist auch gut so:4:

Viele Grüße, Thomas

[Sera]

Sehr geiler Umbau. Bin gespannt auf weitere Details........ Die Farbe ist trotzdem sehr eigenwillig. Bissl zu viel, weniger wäre an einigen Punkten " mehr" gewesen. ( ist nur meine bescheidene Meinung, Blau macht ja bekanntlich glücklich )

Gruß, Pierre

[DesMon]

Sehr gutes Projekt! Klasse!

Mich würden mal die Istdaten, wie Leistung und Drehmoment inkl Verbrauch interessieren!

[cheesypompon]

Hallo Thomas, schönes Projekt!

Was mich an den neueren Motoren so reizt und übers Kaufen nachdenken lässt, fehlt mir leider bei den neueren Designs.

Die alte (perfekte) Form, mit der neueren, ausgereifteren Motortechnik zu verbinden ist daher genial!

Deine Farbwahl erinnert mich an ein geliebtes MatchBox aus den 80ern. GEIL !

Das einzige, was mir etwas die Linie stört, sind die Buell-Lampen - in chrom.

Schwarze Lampen (wenn schon keine Rundlampe), würden das Schwarz- Übergewicht des Hecks ausgleichen...

Aber, wie ja hier jeder schon sagte, reine Geschmackssache!

Weitere Daten und Fotos würden mich auch interessieren!

Gruß!

Seb.

[KawaThomas]

Hallo Zusammen,

weitere Details folgen - wie versprochen - bisher fehlt nur ein wenig die Zeit.

An DesMon: hier die Leistungsdaten: 67 Kw (91 PS) bei 7500/min. Max. Drehmoment 105 Nm bei 5750/min. Benzinverbrauch: Werksangabe bei Einspritzanlage 4,5 Liter. Mein Spritverbrauch mit Vergaser liegt ungefähr bei 6 Liter, aber der Verbauch ist nur bei einem Dahingleiten zu erreichen. Bei heftigerer Fahrt geht der Verbrauch natürlich richtig nach oben... aber das kennt man ja schon von der 900er... aber mal ehrlich: wen stört's ?

Bis bald, Gruß Thomas

[DesMon]

Hi Thomas,

Die Leistung ist schon ziemlich gut und das mit den Seriengasern!

Das Drehmoment haut mich aber von den Socken! Das ist mal ne Ansage!

Jetzt stell Dir mal vor, Du hättest noch die Flachschiebervariante drauf! Aber Hallo!

Nur mal zum Vergleich, ich hab bei meinem Monster diesen Winter, endlich die Keihins verbaut und mittels Lambdamesser abgestimmt!

Der Leistungs- und Drehmomentzuwachs ist extrem spürbar! Von der Fahrbarkeit gar nicht zu sprechen! Nur auf dem Leistungsprüfstand war ich noch, was aber noch nachgeholt wird.

Mit meiner Abstimmung lieg ich im Mittel bei ca. 5 Liter (4,8L) und das bei meiner relativ zügigen Fahrweise!

Ich musste zwei mal auf den Tacho schaun, das beim Tageskilometerzähler plötzlich eine 3 ganz vorn stand und die Reserve grad erst richtig leuchtete!

Das wäre vielleicht mal noch ein Projekt für Dich!

[Ductor]

Hallo !

Riesen Respekt vor deinem Projekt und dass du es durchgezogen hast !!!

Danke ,dass du hier so detailiert berichtest !!!!

So ein Umbau kommt für mich (im Moment) aufgrund der Kosten nicht in Frage .... aber wer weiß .... vll in ein paar Jahren .... wenn meine Bella mal ein neues Herz brauchen sollte und die neueren Motoren hier und da zu haben sind ...würde ich mich dank deines Berichtes auf jeden Fall rantrauen !!!! Top !

Werde den Threadh auf jeden Fall gespannt weiterverfolgen !

die Lampe vll noch schwarz !

Gruß Chris

[KawaThomas]

Hallo Ductor,

auch dir vielen Dank für deinen Kommentar. Solltest du tatsächlich mal deine eigene Ducati bauen, wäre es schön, von dir zu hören und hier im Forum auch Bilder zu sehen.

Und auch Hallo DesMon,

Flachschiebervergaser und auch wie Bimota das macht, die Verdichtung bei dem 1100er Motor zu erhöhen, und noch vieles andere ist ja auch toll... aaaber für mich stößt der 900er Rahmen mit dem verbauten Original-Motor von der Evo 1100 an seine Grenzen. Wie man weiß hatte Ducati diesen Rahmen verwendet für die 600er Monster, die 750er Monster und die 900er Monster.

Damit du mal ein paar Eckdaten hast, wie der Sprung von dem 900er Rahmen im Vergleich zum 1000er Rahmen der Monster aussieht:

- Rahmenrohrdurchmesser 900er Monster inkl. Lack = 25,5 mm. Bei der 1000er 28,13 mm (hier geht es nur um ein paar mm, aber die sind entscheidend über die Festigkeit des Rahmens)

- Das Gabeljoch bei der 900er Monster = 26 mm. Bei der 1000er Monster 35 mm.

- Die Kette bei der 900er ist 18 mm breit. Die von der 1100er Evo ist 20,3 mm

- Die Schwinge von der 900er sieht gegenüber der 1100er Evo-Schwinge aus wie ein Zahnstocher

Das ist die Grenze der Belastbarkeit für den Rahmen, damit noch Sicherheit gewährleistet ist. Alles andere wäre zu viel des Guten und mit mir nicht machbar.

Bis bald, viele Grüße

Thomas

[Ductor]

Tolle Hintergrundinfos !

Wirklich an alles gedacht !

[DesMon]

Stimmt! Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht! Ok!

[KawaThomas]

Hallo alle zusammen, jetzt geht es weiter...

Nun bauen wir die Federbeinumlenkung um und zwar die originale der 900er Monster. Das Federbein ist auch das originale der 900er.

Da wo das Federbein befestigt wird, bleibt alles original, auch da wo die Federbeinumlenkung am Rahmen befestigt wird. Am hinteren Teil der Federbeinumlenkung befindet sich rechts und links je ein Lager und auch ein Lagerbolzen. Dieser Lagerbolzen ist zu entfernen, auch die beiden Lager müssen entfernt werden. Jetzt nimmt man eines der ausgebauten Lager, nimmt das Außenmaß und auch das Maß des Lagerbolzens. Lagerbreite + 10mm Lagerbolzen. Mit diesen Maßen fertigt man dann zwei Buchsen mit der Drehbank an. Das Loch, das in die Buchsen kommt muss für eine M10er Schraube sein. Das Maß der neuen Befestigungsschraube ist M10 x 100, die Schraube sollte gehärtet sein und kein durchgehendes Gewinde haben. Das sollte dann selbstverständlich mit einer Sicherungsmutter gesichert werden.

Da man sehr nah an den Rahmen kommt muss unbedingt Material von den verbauten Teilen so gut wie möglich abgenommen werden, damit man beim Einfedern nicht an den Rahmen stößt, z.B. den Schraubenkopf verkleinern. In den Gelenkkopf der Federbeinstrebe kommen zwei Hülsen rein, da kann man den Rand entfernen, um Platz zu kriegen. Auch an der Wippe selbst habe ich 2mm Material abgenommen, so dass der Abstand der Federbeinstrebe ungefähr ca. 3mm an dem Rahmen vorbeifedert. Das Federbein ist minimal außerhalb der Mitte, darüber muss man sich aber keine Gedanken machen, das machen andere Hersteller genauso und es beeinträchtigt auch nicht die Federung.

Hier die Maße der Federbeinstrebe: Einstellbereich 275 – 305mm. Ich habe diese Strebe bei ebay gekauft bei mvs-performance. ebay-Artikel-Nr. 261438753706. Zusätzlich braucht man einen Gelenkkopfbuchsensatz, ebay-Artikel-Nr. 251490951284. Die Federbeinstrebe gibt es natürlich in verschiedenen Farben.

Da wir gerade bei der Federung sind, gehen wir auch mal zur Kette. Hierbei ist es wichtig, dass die Kette eingestellt wird, während der Fahrer auf dem Motorrad sitzt, da sich beim Einfedern die Kette spannt. Die Kette sollte nie zu stramm sein. Solltet ihr mit Sozius fahren, ist die Kette zu kontrollieren, dass sie nicht zu straff ist. Das habe ich schon so oft erlebt, also darauf unbedingt achten! Sollte da nicht drauf geachtet werden, kann sogar am Motor die Ritzelwelle und das Lager beschädigt werden.

Hier auch noch Bilder, die das Beschriebene dokumentieren.

Viele Grüße, Thomas

Bearbeitet 29. Mai 2015 von KawaThomas

[KawaThomas]

Nun kommen wir zum letzten Schritt und dann will ich hier im Forum aber auch mal Ergebnisse sehen

Jetzt arbeiten wir mit der Drehbank. Dazu braucht man die Schwingenachse und die Schwingenmutter. Man fertigt eine Scheibe an 10mm breit, Durchmesser 40mm. Das Lochmaß ist der Schwingenachse zu entnehmen. Diese Scheibe wird in Stahl gefertigt. Davon braucht man 2 Stück. Danach dreht man 2 Hülsen in Aluminium in der Güte, dass das Aluminium gut zu schweißen ist. Breite der Hülse 30mm, Durchmesser 40mm. Von der Mutter der Schwingenachse nimmt man das Außenmaß und die Tiefe. Dem entsprechend dreht man die Hülse aus, so dass man die Mutter in die Hülse stecken kann. Das muss bündig mit der Hülse abschließen. Das selbe mit der Schwingenachse. Das Loch, das in die Hülse gebohrt wird, ist 12mm, da kommt später die original Halteschraube der 1100er Hypermotard rein und wird verschraubt.

Nun verbaut man die Schwinge an den Motor. Steckachse der Schwinge wird in Fahrtrichtung rechts gesteckt. In die Steckachse kommt nun zuerst die Scheibe, die wir gedreht haben. Nun steckt man die Achse durch die Schwinge, durch den Motor, wieder durch die Schwinge und jetzt kommt die andere Scheibe drauf und die Mutter. Das wird nun festgezogen. Bei der Montage sollte auch die Kette, die Federung und das Hinterrad montiert werden.

Hier nun der nächste Schritt. An dem Rahmen der oberen Motorhalterung zur Scheibe, die wir gedreht haben, fertigt man eine Strebe in Metall. Der Durchmesser des Rohrs ist 21mm. An der Motorhalterung sollte man einen Halbmond in das Rohr einarbeiten, zur Scheibe hin muss das Rohr abgeflacht werden und auch hier ein Halbmond eingearbeitet werden. Das sollte genau ohne Spiel erfolgen, da beim WIG-Schweißen das Material noch beigezogen wird. Wenn beide Streben gefertigt sind, heftet man die Strebe, kein Schutzgas, mit einem WIG-Schweißgerät! Das gibt beim Schweißen eine höhere Festigkeit. Man muss darauf achten, dass auf der Kettenseite beim Einfedern die Kette einwandfrei an der Strebe vorbeiläuft. Bei mir ist der Abstand ca. 3mm. Darauf achten!

Nun steckt man rechts und links die beiden Hülsen über die Schwingenachsenmutter und die Schwingenachse und verschraubt diese. Jetzt wird die originale Fußrastenanlage der 900er Monster verschraubt. Jetzt hat man noch ein kleines Problem auf der rechten Seite. Der Bremszylinder stößt an die verschraubte Hülse. Hierbei nimmt man mit einer Feile gradflächig Material von der Hülse ab, so dass der Bremszylinder Freigängigkeit hat. Der nächste Schritt ist... man fertigt zwei Aluminiumbleche, Stärke 4mm, arbeitet einen Halbmond ein und arbeitet das Material so, dass es bündig mit der Fußrastenanlage oben und unten abschließt. Dies wird nun auch alles geheftet. Wenn man damit fertig ist, wird das ganze Motorrad zerlegt und die Teile, die bisher nur geheftet worden sind, werden nun komplett verschweißt. Auf den Bildern sieht man an der Fußrastenanlage eine Lücke zwischen dem Aluminiumblech und der Fußrastenanlage. Hier auf keinen Fall verschweißen, da sich das Material verziehen kann und man sonst eine Schwachstelle in die Fußrastenanlage einarbeitet. Also nur längs die Alubleche verschweißen.

Das war's !!! Nun könnt ihr Lackieren, und machen und tun, was auch immer ihr wollt. Und dann viel Spaß bei der ersten Probefahrt

Viele Grüße, Thomas

P.S. Mit der Auspuffanlage habe ich es mir einfach gemacht. Gekauft und drangebaut. Ihr könnt euch ja eigene Gedanken dazu machen, oder den selben Weg gehen... Hier auch noch ein kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr die hintere Bremse entlüftet: bevor ihr verzweifelt. Der Entlüfternippel sitzt am tiefsten Punkt. Hier könnt ihr Entlüften bis ihr Schwarz werdet... es geht nicht! Ihr müsst die zwei Halteschrauben am Sattel entfernen, den Sattel abnehmen, umdrehen und oben auf die Bremsscheibe setzen. Dann geht die Sache ruck-zuck!

[KawaThomas]

Hallo,

ich zeige euch mal die Front meines Fahrzeuges... ist bestimmt auch interessant. Denn hier ist eine Ducati Performance Gabelbrücke verbaut. Breite der Gabelbrücke = 350 mm. Von Gabelholm zu Holm satte 280 mm. Diese Gabelbrücke wird in einem kompletten Umbausatz angeboten mit Abstandshülsen, neuer Steckachse und auch Verschraubungen. Diese Gabelbrücke ist nur für die älteren Monster-Modelle mit dem kleinen Lenkkopflager, also Vergaser-Modelle. Was bei diesem Umbausatz nicht dabei ist, ist das Gabeljoch. Das muss aus der alten Gabelbrücke ausgepresst werden und in die Performance Gabelbrücke eingepresst werden. Der Umbausatz kostet etwas über 1.000 Euro. Vom Fahren her verändert sich nichts, gleiches Fahrverhalten, sieht halt geil aus.

Für die, die neuere Modelle haben mit dem großen Lenkkopflager sei gesagt, hier könnt ihr diese Gabelbrücke auch verbauen. Ihr müsst hier ein kleineres Gabeljoch verbauen und braucht Reduzierringe für die kleineren Lenkkopflager (siehe Bild). Das ist der Rahmen von einer 1000er Monster. Eventuell sind auch die Radlager zu ändern, kommt auf die Dicke der Radachse an. Nicht wundern, dass der Rahmen abgedeckt ist, das ist mein neues Projekt und noch top secret

Gruß, Thomas

[Desmoschnecke]

Hallo,

gefällt mir sehr gut ... endlich mal ein anständiges Rot ! Aber welcher Farbton ist das genau ?

VG, Thomas