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Anleitung Hinterrad ausbauen Einarmschwinge Monster


Ben
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Der Ausbau der Hinterradschwinge gestaltet sich als eine der einfacheren Arbeiten an allen Ducati Monster mit Einarmschwinge. Für alle die, die einmal Schrauben wollen aber sich noch nie so richtig getraut haben soll dies ein Ansporn sein selbst an ihrer Monster zu arbeiten.

Zunächst einmal wird Zubehör und Werkzeug benötigt:

Das Prozedere des Hinterradausbaus birgt einige Tücken. Meisst ist man alleine und muss sich so zu helfen wissen, um das Hinterrad zu blockieren. Die Bike Lift Ständer kommen meisst mit einer Alustange, mit der man das Hinterrad blockieren kann. Für ein paar Mal Benutzung taugen die Dinger wohl, meine Alustange ist mittlerweile ein kaltgeformtes "L". Plünn... Dennoch, im folgenden der Ablauf des Hinterradwechsels:

  1. Monster hinten aufbocken. Dazu erstmal auf den Seitenständer abstellen, den Pin des Hinterradständers einfädeln und dann mit einer Hand am Heck halten und mit der anderen Hand den Ständer kräftig herunter drücken.
  2. Monster steht, erstmal Schweiss wegwischen. Puh. Jetzt mit dem Seitenschneider den Kabelbinder an der hinteren Achsmutter kappen und entfernen. Der ist dazu da das der Sicherungsring sich nicht selbstständig macht.
  3. Sicherungsring herausziehen. Das ist etwas fummelig, da eine Seite in einer Achsbohrung sitzt. Im Zweifel den Seitenschneider aufgeklappt nehmen, mit einer Seite unter die Schlaufe des Sicherungsringes gehen und den Ring mit einer Kippbewegung anheben.
  4. Jetzt wirds lustig. Die 46er Nuss auf den Drehmomentschlüssel montieren, auf lösen stellen (gegen den Uhrzeigersinn). Wichtig: nicht den Drehmomentschlüssel entspannt benutzen, dann kann die Mechanik innen kaputt gehen. Für diesen Arbeitsschritt ganz vorspannen. Die Nuss auf die Achsmutter setzen, mit dem rechten Fuss fest und entschlossen auf die Hinterradbremse treten und kraftvoll die Achsmutter lösen. Ab Werk sollen die Muttern mit 176nm angezogen werden. Es wird also schon eine ganze Portion Kraft benötigt. Aber keine Angst, es ist durchaus machbar. Bitte vorsicht beim lösen der Mutter, nicht abrutschen. Das macht nicht nur die Mutter schlechter sondern kann die Handknöchel vergriesgnaddeln.
  5. Achsmutter abschrauben, Unterlegscheibe und den darunter befindlichen Konus zur Seite legen. Hinterrad abziehen und schon ist die Geschichte fertig. Ganz einfach, nicht?

Jetzt könnt ihr mit dem Hinterrad machen und tun was ihr wollt. Zum Beispiel selber Reifen wechseln (zeige ich beim nächsten Mal) oder die Felge mit ins Bett nehmen (zeige ich lieber nicht).

Für den Zusammenbau gelten folgende Arbeitsschritte:

  1. Hinterrad wieder aufstecken. Dabei aufpassen, dass die Zapfen die aus der Achse schauen auch in die dafür vorgesehenen Löcher der Felge gesteckt werden. Es soll Leute geben, die haben schon die Zapfen in die Langlöcher gesteckt und sich gewundert warum das Motorrad so komisch fährt... Hust!
  2. Konus aufstecken, Unterlegscheibe montieren, Achsmutter von Hand aufschrauben, bis sie handfest drauf sitzt.
  3. Den Drehmomentschlüssel auf festziehen (im Uhrzeigersinn) stellen, 176nm einstellen und die 46er Nuss ansetzen. Im Anschluss wieder auf die Hinterradbremse treten. Die Achsmutter anziehen bis der Drehmomentschlüssel signalisiert das das gewünschte Drehmoment erreicht wurde. Achtung, wenn der Drehmomentschlüssel knackt sind es wirklich 176nm. Die Angabe ist nicht 176nm und ein bisschen oder 176 und ne Schippe drauf zum richtigen festziehen, sondern 176nm. Als kleinen Praxistipp möchte ich euch mitteilen, dass es sich für mich bewährt hat 150nm einzustellen. Das ist nicht so knallfest und man bricht sich nicht dauernd die Hände beim lösen der Mutter. Ich arbeite aber desöfteren mal am Hinterrad, deswegen haltet euch im Zweifel an das vorgeschriebene Drehmoment.
  4. Den Sicherungsring auf die Achsmutter aufstecken, den Pin in eines der beiden Achslöcher das man durch die Verzahnung der Achsmutter sehen kann stecken. Eines von beiden sollte frei gelegt sein.
  5. Einen neuen Kabelbinder nehmen und durch die beiden Schlaufen führen, festziehen, das Ende abkneifen, fertig.

Viel Spaß beim Schrauben!

Wenn es etwas gibt das ihr gerne einmal lesen würdet, schreibt mir eine PN oder hier im Beitrag einen Kommentar.

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  • 1 Monat später...
  • 11 Monate später...

Moin moin Benjamin

Danke Danke Danke für deine Anleitung. Ich hatte mal in die Betriebsanleitung geschaut aber da steht ja nur das man das Baby zum Duc Händler bringen soll :mad:

Ich hatte bisher nur die Erfahrung bei Zweiarm Schwingen aber das hier ist echt Idioten sicher.

Danke nochmal by Franky

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  • 1 Jahr später...

Für den hinteren Ausbau liegt alles bereit! Nuss , Drehmomentschlüssel und Kabelbinder sind sowieso Lagerware... ;) Wenn du wirklich Zeit hättest würde ich mich über eine Hilfestellung für Vorne freuen! Sonst riskier ich es allein...

Gruß Patrick

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Wo bekommt man denn so eine 55er Nuss her, eine abgedrehte wäre bei der schmalen Aufnahme bei der 1200er ja besser oder?

Die bekommst du im Werkzeughandel, teilweise auch schon in der Bucht gesehen.

Es gibt auch Kombinüsse die man auf der einen Seite für das Hinterrad, auf der anderen Seite für das Vorderrad verwenden kann. Diese sind aus Ergal und nicht so stabil (z.B. erhältich bei DucStore, BigRisk etc.).

Gruss Thomas

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  • 4 Monate später...
  • 4 Monate später...

Hallo!

Benjamin hat das fein geschrieben, hilfreiche Beschreibung.

Ich will nur ein paar Bilder hinzufügen, Bilder sind immer gut :-)

Und nicht vergessen, etwas Kupferpaste/Fett auf das Gewinde geben.

Grüße

Gusto

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Eine andere 46 Nuss tut es auch

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Bearbeitet von espresso
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Im Wartungshandbuch steht genau beschrieben, mit welchem Drehmoment und (falls gefordert) mit welchem Schmiermittel angezogen wird.

Im Falle der Hinterachsmutter bei der M 1100 Evo z.B. 176* NM mit "Grease B", d.h.: Molybdändisulfid-Fett für extreme mechanische

und thermische Belastungen - z.B.: SHELL Retinax HDX2.

* für die Fahrsicherheit relevante Stelle, die Toleranz des Anzugsmoments muss ± 5 % Nm betragen.

Ich benutze, wenn Alu-, oder Alu-Druckguss im Spiel ist in der Regel Anti-Seize, oder sonst gewöhnliches Mehrzweckfett.

In seltenen Fällen auch mal Kupferpaste. Diese sollte aber angeblich nicht in der Nähe der ABS-relevanten Teile verwendet werden, da dies sich störend (leitend) auswirken kann.

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Auf die hinterradachse oder auf die vordderradachse kein Fett zu machen halte ich jedenfalls grob fahrlässig. Stinknormales fett vom bekannten Schrauber um die Ecke tut es, der gibt meistens was ab. Dafür nen paar Cent in die kaffeekasse.

Scoutone erklärt das genau falschrum (sorry):

Richtig, fett verändert das Moment. Nämlich aufs richtige, nicht aufs falsche. Normalerweise wird auch ganz genau beschrieben, wann fett drankommt. (Bei allen Moppeds die ich kenne, ist das bezügl. Achsen IMMER mit fett).

Nimmst du kein fett hast du WENIGER Drehmoment als vorgeschrieben. Nimmst fett, hast du das richtige.

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Hallo zusammen,

wie das Hinterrad nun ausgebaut wird, wurde prima beschrieben. Leider nicht, wo ich günstig das Adapterteil/Montagewerkzeug 88713.1073 zum auswuchten des Hinterrades her bekomme ;-)

Musste wieder zum Freundlichen und 10 Euro für die Kaffeetasse "da lassen". Wer kann hier helfen?

Danke. Gruß Jan

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  • 3 Monate später...

Guten Morgen,

wollte eben das Hinterrad für einen Wechsel ausbauen, aber bekomme um's Verrecken nicht die große (46er) Mutter gelöst. Der Vorbesitzer muss die mit mehr als 200 NM angezogen oder irgendeine Art Sicherungskleber benutzt haben. Irgendwelche Ideen? Es mangelt nicht an der Kraft und einen Helfer hatte ich auch.

Temperatur in der Garage so 13-15° C.

Danke und Grüße,

Steffen

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Hi Steffen,

die Mutter wird nicht mit Kleber gesichert

da is ein Sicherungsdraht/Splint mit dran, der noch mit Kabelbinder fixiert wird.

Langer Hebel und richtigrum drehen:-)

Gruß Uli

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Moin Steffen!

Es gibt bestimmt einen LKW KFZ Bertrieb in der Nähe, Baumaschinen Bertrieb sollte es auch tun.

Nimmst die Nuss mit und bittest um lösen mit einem Schlagschrauber!

Kurz wieder festziehen und wieder heim fahren, fertig.

Grüße

Gusto

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