nemo

Ich habe zwei S4R mit Testastretta (einmal Rs und einmal ohne) und stand vor 8 Jahren vor der gleichen Entscheidung wie du. Den Desmoquattro-Motor kenne ich auch ganz gut, weil ich schon alte S4R und ST4s in meiner Werkstatt hatte. Mit der ST4s bin ich ziemlich weit herumgefahren. Die alten Dinger verströmen auf jeden Fall mehr Rock´n Roll. Rein vom Feeling her ist der Testa viel smoother und geht obenraus besser, aber bei den Desmoquattros rumpelt es so richtig im Maschinenraum, was sich sehr cool anfühlt. Der Motor ist langhubiger und "stampft" mehr. Wenn man mehr von der Genußseite herangeht, kann die alte S4R die bessere Entscheidung sein. Prinzipiell ist der letzte Desmoquattro (quasi der 996 Motor) relativ zuverlässig, aber es ist nicht einfach, ihn zu beschrauben, der Desmoservice geht an den Testastrettas (alles ab 998) um Welten besser. Aus diesem Grund wird bei den alten Motoren die Wartung auch gern mal etwas "gedehnt" und dann ist es Grütze mit der Zuverlässigkeit. Ich kenne ehrlichgesagt auch kaum Händler, die an die Desmoquattros überhaupt noch rangehen. Bei offiziell Ducati brauchst Du mit dem Ding nicht aufkreuzen, die werden versuchen, Dich loszuwerden oder garnicht erst zu bedienen. Ein häufiges Problem der Desmoquattros ist abgeplatzte Hartverchromung der Kipphebel, weil man die Hebel erst geschliffen und dann Hartverchromt hatte, wodurch sie manchmal nicht exakt zu den Nocken laufen. Das wurde erst in den letzten Jahren der Modelle verbessert. Es ist daher wichtig, dort mal reinzuschauen. Wenn da schon lange keiner geschaut hat, sind auch die Nocken hinüber. Wenn das NICHT so ist (was ich für dich hoffe), es eines der späten Modelle ist oder der Vorbesitzer schon mal den Rundumschlag gemacht hat (pro Kipphebel ca. 70-80€), hält der Rest ziemlich lange. Es sind Laufleistungen von weit über 100Tkm bekannt bei dem Kilometerfresser ST4s und der Motor ist quasi derselbe. Die letzte ST4s hatte wohl die qualitativ besten 996 Motoren, da kann man teilweise ganze Motorräder in guten Zuständen fast geschenkt bekommen. Langsam sterben aber auch die aus. Nicht unterschätzen solltest Du die Komplexität der S4R, es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass Du KEIN Problem mit irgendwas (Elektrik, Sensoren, Kühlkreislauf etc.) bekommen wirst und dann musst Du jemanden finden, der sich damit auskennt und sich der Sache annimmt - was nicht so einfach ist- siehe oben. Es gibt vom Bucheli-Verlag ein wirklich sehr gutes Buch für die Modellreihe S4/S4R/S4Rs , das kann die Sache leichter und wesentlich billiger machen, wenn Du bereit dafür bist und ein Grundpensum Ahnung hast. Für 80Tkm ist der aufgerufene Preis überzogen, da müsste sie um die 40000km haben und in perfektem Zustand sein. Drangebauter Klimbim zählt nicht und es oft auch nichts, was irgendwie die Funktion verbessert. Aber es kann sein, dass ich falsch liege und sie eine Perle ist. Beim Ansehen vor Ort weiß ich das nach wenigen Minuten, bei Fotos ist es schwierig. Das klingt nun alles wie eine Warnung, aber wenn ich auf Warnungen gehört hätte, hätte ich noch nie eine Ducati gekauft....

Hallo! Wer von den ganzen Heckabsägern hat eventuell das Teil nicht weggeschmissen und kann es mir zukommen lassen? Ich will einen S4Rs Rahmen wieder in Originalzustand versetzen.

Stimmt, die DR-Big, das war auch so ein skuriler Vogel, aber cool. Das Design bei der alten MTS ist ja durchaus sinnvoll, z.B. hat sie eine sehr gute Aerodynamik, ich werde bei Regen in Fahrt am Oberkörper kaum nass. Die "Hamsterbacke" rechts ist ein Gepäckfach. Der geniale Tank verteilt die 18Liter Sprit günstig über die ganze Fahrzeuglänge u.s.w.u.s.f. Die hier hätte ich fast selber schon zu meiner dazu gekauft, sieht gut aus und hat eine Voll-Termignoni Anlage drauf (sehr empfehlenswert, habe ich auch), nur leider keine Koffer: https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=355235316&action=parkItem

Leider habe ich lange nicht mehr reingeschaut, zu dem Thema kann ich dir eine Menge sagen, da ich quasi alle der (Ducati)Moppeds, die hier genannt wurden , schon gefahren habe (ich schraube nebenberuflich). Mein Lieblingsmopped ist und bleibt die 1100 Multi, die zur 1000er viele Vorteile hat, die hier schon schon genannt wurden. Leider ist sie sehr selten, die S noch mehr. Die Suche lohnt sich aber! Mein KÜS-Prüfer hat spontan nach der HU-Probefahrt mit meiner MTS selber nach einer MTS 1100S gesucht und nach langer Suche eine gute Maschine mit wenig km gefunden. Aber unter 5-6k€ wirst du kaum etwas finden, es stehen im Prinzip so gut wie keine 1100er zum Verkauf. Ich habe mein Fahrwerk aufgewertet mit Gabelüberarbeitung und Öhlins hinten, das bringt die normale MTS auf das Level der S, aber direkt schlecht war es vorher auch nicht. Eine Corbin Sitz habe ich noch drauf, mit dem gehen auch mal 1200km an einem Tag, aber man sitzt noch höher als sowieso schon. In Rumänien sind wir dieses Jahr über Schotterpässe gebügelt, das ist nicht ihre Lieblingsspielart, aber es geht auch. Kurvige Landstraßen, auch mit schlechtem Belag, sind mit der MTS eine Freude ohne Ende, man muss 300km nicht absteigen. Es ist in der Tat etwas kipplig vorn, die MTS ist im Prinzip eine Reise-Supermoto und auch so zu fahren. Sie ist extrem agil und eine der leichtesten Reisemaschinen, die es gibt. Die Nachfolgerin hat keine Rockn-Roll Gene mehr, ist schwer, gediegen und natürlich voll ausgestattet. Natürlich gefällt das den meisten Nutzern besser. Mit den ST-Modellen (ich kenne ST4s und ST3) lässt sich die MTS nur bedingt vergleichen, diese sind schwerer und laufen wunderbar in langen Radien und Geradeaus, sind auch sehr komfortabel. Besonders agil sind sie aber nicht. Kurz zum Thema Design: Am Design gespart hat hier einer geschrieben, das ist extrem lustig! Die alte MTS IST Design, es gibt kaum ein so konsequent nach den Vorstellungen des Designers (Pierre Terblanche) gebautes Motorrad, vielleicht noch die alte Hyper und die MHR. Jeder, der sich länger mit ihr beschäftigt merkt, dass sie so, wie sie ist bleiben sollte, sie wird an Wert gewinnen, weil sie einmalig ist. Die Nachfolgerin hat den gleichen Vogelschnabel wie Tausende andere Reiseenduros und inzwischen auch jedes zweite chinesische Motorrad, sie hat sich dem Massengeschmack angepasst (und sich natürlich dadurch auch besser verkauft).

Es gibt nichts passendes. Für den ziemlich gefährdeten Ölkühler habe ich ein Schutzgitter für die 848 umgebaut, siehe z.B. hier: https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/ducati-848-1098-1198-sbk-abdeckung-oelkuehler-schutz/2089701780-306-3380? Die Laschen biegst du um 90° nach hinten, oben kann man in das Rahmenblech des Kühlers (vorsichtig!) Gewinde bohren, unten muss eine Mutter angebracht werden (z.B. mit 2K-Flüssigmetall). Hält nun seit vielen tausend Kilometern sehr gut am Kühler und Steinschlag von diesem fern.

Hallo Gemeinde! Da ich schon ganz gute Erfahrungen mit den Ignijet Zündboxen TCIP4 gesammelt habe, wollte ich nun auch mal das Steuerteil austesten, das das Marelli IAW5.9 und IAW5AM ersetzt. Dazu gab es einen Lambda Konverter und eine Breitbandsonde für das Autotune, sowie ein angeblich für die S4R Testastretta programmiertes Basic-Programm. Um es kurz zu machen: Mit der gelieferten Grundeinstellung und dem Basicmapping läuft die Karre zwar, aber alles über Standgas geht mehr schlecht als recht, die Autotune-Regelung geht nicht, obwohl sie aktiviert ist. Mit der mitgeschickten Anleitung steht man an den entscheidenden Punkten ziemlich im Dunkeln, vieles darin ist Stand von 2004, die Software hat sich aber inzwischen in vielen Details verändert. Auf Supportanfragen reagiert Ignijet kaum, man ist auf sich gestellt. Nun konnte ich von einem Freund einige Typs bekommen und ein für die 848 auf dem Prüfstand erstelltes Ignijet-Programm einsehen. Dieses unterscheidet sich bei den gesetzten Haken und beim Kennfeld doch schon wesentlich vom "Basicmapping" von Ignijet. Dieses Mapping würde ich mir auf mein Steuergerät ziehen als Basisvariante und dann die Autotune machen lassen. Meine Frage: Hat jemand vielleicht ein gut funktionierendes Ignijet-Mapping (ign-File) für den 999 Testastretta bzw. die S4R(s) und die Werte zu vergleichen?

Das sieht aber sehr lecker aus!👍 Habt alle eine gute Zeit! Bei uns kam der Weihnachtsmann dieses Jahr mit einer alten Guzzi😁

Ich kenne auch etliche Leute, denen es so ging. Das Verlöschen der Neugier kann sich auf Vieles beziehen, meist hat es mit der generellen Art der Wahrnehmung zu tun. Robert M. Pirsig beschreibt das sehr schön in seinem Klassiker "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten". Der Zeitgeist sagt uns ständig, dass wir einmalig sind, und alles im Leben ausprobieren müssen. In dem Kreisel gefangen, schreit der Mensch nach Veränderung, um dann immer wieder festzustellen, dass er immer noch derselbe kleine unbedeutende Wicht ist. Wem Motorradfahren nichts gibt, dem gibt es eben nichts, genau wie nicht jeder beim Anblick seiner Angetrauten noch nach Jahren vor Freude bersten muss. Ich habe mir zum Glück beides erhalten und weiß es zu schätzen.

Hi Tom! Hach ja, der Heimflug mit der Guzzi, war eine coole Zeit und ist es immer noch, nur das Material ist besser geworden 😎.

Eine Oktoberwoche sinnvoll genutzt und die Mama der Liebsten in den Marken besucht. Es braucht ja immer einen Grund. Da die olle Multi 1100 kurzfristig an Gabel-Inkontinenz litt, habe ich kurzerhand das Monster gesattelt und es über 2200km nicht bereut. Probleme gab es keine, die Angst vor dem kleinen Tank war dank 2l Zusatzkanister gering, aller 200km muss man eh mal anhalten. Die Komfortsitzbank und das optimal optimierte Fahrwerk halfen mal wieder wirtschaften und Tagesetappen bis zu 500km abzureiten. Ab Dresden bis Wasserburg in Bayern ging es mit dem Transporter wegen Dreckswetter, ab da im Sonnenschein ausschließlich auf Landstraßen (Calimoto) über unzählige Pässe mit 1000 Kurven (und natürlich auch endlose blöde Geraden in der Poebene) bis in die Marken bei Senigallia (Prov.Ancona) und nach einem Ruhetag am Meer zurück. Die Landstraßen im Hinterland werden wie gewohnt nach Süden hin immer schlechter, landeinwärts hinter Bologna ist es dennoch genial, die Landschaft entschädigt für jedes Schlagloch. Was soll ich sagen- Bella Italia- jederzeit!

Hallo aus Dresden und viel Spaß mit deiner Monster. Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid!

Hallo Patrick! Grüße aus Dresden, schöne Lackierung an der S4R!

S4R Testa mit viel Feinschliff, wir lieben und wir hassen uns, aber wir können nicht voneinander lassen.

Hallo Ben! Bin auch vor einigen Jahren nach über 20 Jahren auf Tonti-Guzzis bei den Bolognesern gelandet, u.a. bei einer S4R Testa. Eine V50 Monza hatte ich vor Jahren mal aufgebaut, ist nach Bitterfeld gegangen, hübsches kleines Ding! An der S2R 1000 meines Kollegen schraube ich hin und wieder, Zahnriemen, Ventile etc., die ist jetzt im Erstbesitz bei 50 Tkm und außer ein paar Inkontinenzen (Gabel, Zahnriemenrad) kaum Ärger. Ein rundum-sorglos Paket ist sie nicht, etwas Liebe braucht es schon, aber die Qualität ist ab den 0er Jahren bei den Ducs doch schon recht gut. Es kommt bei den Geräten sehr auf den bisherigen Besitzer an, gebastelt wird gern und nicht immer gut. Vielleicht sieht man sich mal, Grüße aus DD!

Hallo! Wollte hier mal mit reinschauen, weil die Monster S4R Testastretta mein "Hauptbike" seit 3 Jahren ist, neben einigen Ducs und nach vielen Jahren Guzzi. Nemo kommt nicht vom Fisch, eher von Jules Verne, den ich als Jungspund sehr verehrt habe. Schraube seit Jahren alles selbst und fahre gern etwas zügiger, auf dem Track dann aber doch lieber 848. Grüße Nemo