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Servus,

 

nachdem ich gestern mit meiner im November gebraucht mit 8300km gekauften 2016'er 821 Monster eine problemlose 200km Tour bei traumhaftem Wetter gefahren bin hat mich heute ein massives Elektronikproblem ereilt:

Nach Zündung an blinken erst mal Striche in der ABS und DTC Anzeige, im LCD Display ist ein Ausrufezeichen im Dreieck zu sehen, ABS Kontrolleuchte leuchtet. Nach einer Weile werden die ABS und DTC Werte im LCD Display angezeigt, verschwinden aber wieder und das Spiel beginnt von vorne.

Der Motor liess sich normal starten, danach gings aber erst im Display so richtig los: Alle (!) Anzeigen blinken wie wild, manchmal blinken die Blinker hinten zusammen mit dem Bremslicht im Takt, manchmal blinken die vorderen Blinker in einem anderen Takt mit, manchmal zeigt der Tacho nur Striche. Alles in allem ein wildes durcheinander.

Die Fahrmodi kann ich aber mit der linken Schaltereinheit noch durchschalten und starten kann ich auch. Der Motor läuft soweit im Leerlauf zu erkennen ist, normal.

Ich hatte heute die Instrumente kurz abgesteckt, weil ich meinen GPS Halter umbauen wollte, danach gings los. Den Stecker habe ich genau untersucht, ich kann keine Beschädigung erkennen. An den Instrumenten an sich habe ich nichts gemacht, auch das Navi war vorher schon verbaut

Gestern nach der Tour habe ich das Motorrad in der Waschanlage gewaschen, damit das Salz abgewaschen wird. Danach lief sie problemlos ein paar hundert Meter nach Hause. Der Stecker der Instrumente ist innen auch trocken.

Ich könnte Kotzen, der Navihalterumbau sollte das letzte werden vor der neuen Saison und nun das.

Hatte das mal jemand?

 

Grüße,

 

Michi

 

 

 

Bearbeitet von alce rosso
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ja, aber mit Abstand, wenig Druck und nicht auf die Instrumente. Mach ich seit 30 Jahren so, bisher hats gut geklappt. Allerdings waren das immer Japaner. Ist Ducati da besonders empfindlich? Habe bei der Ducati eigentlich nur sauber abgedichtete Stecker vorgefunden.

 

Grüße,

Michi

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Update: ich war heute früh bei der Patientin, sie empfing mich mit leuchtendem Standlicht und Rücklicht + Nummernschildbeleuchtung. Zündung war aus und Schloss nicht in Standlichtschaltung. Habe die Instrumente abgesteckt, Beleuchtung leuchtet weiter. Dann Instrumente wieder eingesteckt. Beim Einschalten der Zündung wild blinkender Christbaum. Habe dann die Batterie abgeklemmt.

Grüße,

Michi

Bearbeitet von alce rosso
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Hallole, ein Laie würde jetzt sagen 'Masseproblem' :S

d.h. es fehlt irgendwo welche und dann sucht sich der Strom andere Wege.

Typisch bei alten Mopeten, am Rücklicht fehlt der Minus dann läuft der Strom über die Blinker und vorne nach Masse, alles brennt oder glimmt.

Das ists aber hier sicher nicht, sondern Warnsignale, als erstes würde ich die ABS Sensoren untersuchen, abstecken und trocknen.

Das gemeine a.d. tollen Superseal Steckern ist das Wasser geht mit Druck rein

aber nicht wieder raus. Ansich Wasser leitet kaum, aber es macht Folgeschäden Korossion. G

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Ich hatte letztes Jahr genau das gleiche Problem:

Leider weiß ich nicht wirklich, woran es lag. Hatte sie dann in der Werkstatt und es war dann weg. War sehr tückisch, mal da, dann wieder weg und dann ständig da. Ich glaube nicht, daß es Wasser war obwohl es bei mir auch direkt nach einer heftigen Regenfahrt auftrat. Ich habe wirklich JEDEN Stecker in dem Motorrad getrocknet und nach zwei Monaten war es immer noch nicht fort. Es war wohl irgendwas anderes. Leider nützt Dir das alles wohl nicht viel...

 

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Servus,

Zwischenstand und Teilerfolg:

Als ich heute von der Arbeit kam hat im Display nur noch die Motorkontrollleuchte, ABS, das Dreieck mit Ausrufezeichen und der Strich "-" bei ABS geblinkt. Wenigstens kein komplett blinkender Weihnachtsbaum mehr. Bin dann kurz die Straße hoch und runter gefahren, sie läuft einwandfrei.

Habe dann sukzessive die Stecker mit Druckluft durchgeblasen. In keinem war Wasser eingedrungen, aber mit der Zeit verschwanden auch die restlichen blinkenden Anzeigen. ABS Sensor Stecker durchblasen alleine hat leider nichts gebracht.

Momentan leuchtet nur noch die ABS Leuchte, aber ich glaube gelesen zu haben dass die nach Sensorfehler erst aus geht, wenn man fährt. Darauf hatte ich bei strömendem Regen aber keine Lust mehr. Ansonsten normale Anzeigen, alle Funktionen da und alles bedienbar.

ABER: als ich fertig zu sein glaubte habe ich gesehen, dass das Rücklicht wieder leuchtet, obwohl Zündung aus. Habe dann die Instrumente abgesteckt und später auch das Zündschloss komplett. Hat trotzden weiter geleuchtet. Ganz ohne Zündschloss schwer vorstellbar, war aber so. Hierfür habe ich die Fehlerursache eindeutig festgestellt: der Stecker links unter dem Heckrahmen, auf dem Bild in der Reparaturanleitung mit 64 gekennzeichnet. Ein achtpoliger Stecker mit lausiger Dichtung (im Gegensatz zu allen anderen Steckern), der war vollgelaufen und hat auf herumdrücken mit unterschiedlicher Helligkeit des Rücklichtes reagiert. Durchgeblasen, gereinigt, zusammengesteckt ---> funktioniert. Hier werde ich aber noch einen Schrumpfschlauch drüberziehen, der Stecker ist echt windig, kein Wunder dass der undicht ist. Ich glaube aber dass über diesen Stecker kein CAN Bus drüber geht (habe keinen Schaltplan), den General-Elektrofips kann ich so nicht erklären, aber vielleicht hängt das doch zusammen?

Grüße,

Michi

 

 

Bearbeitet von alce rosso
Bild entfernt
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Hallo, gut dass du eine Schwachstelle gefunden hast !

ob CAN oder nicht, heutzutage wird fast alles el. überwacht :ph34r:

Viele Sachen laufen im Standby und feuern dann unerwartet los

Man braucht eigentlich noch ne Diagnose für die Diagnose  9_9

Auch als Elektroniker kommst da schnell an Grenzen, wenn die Software Fritzen was verbocken.  G

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Servus,

Problem behoben, hier die finale Lösung:

Ich muss meine Vermutung, dass der CAN Bus nicht über den Stecker "64" läuft, revidieren, weil über den Stecker auch die Leitungen für die Diagnoseschnittstelle im Fahrzeugheck laufen. Durch Wassereinbruch in den Stecker lässt sich der General - Elektrofips durchaus erklären. Stecker siehe Bild 1, Kableseitig ist er ja ganz gut abgedichtet, aber wo der Stecker gesteckt wird, ist er offen, hier ist nur im Stecker eine winzige Dichtung verbaut. Eigentlich liegt der Stecker unter dem Heckrahmenrohr, habe ihn nur zur Diagnose nach oben verlegt. Links am Hauptkabelstrang hatte ich schon die Isolierung entfernt, ist original umwickelt wie rechts:

Stecker_1.thumb.JPG.ef1779add32f533ed86201c57a648830.JPG

Eigentlich wollte ich ja nur einen zusätzlichen Schrumpfschlauch über den Stecker ziehen, als ich am Tag nach Durchblasen des Steckers wieder in die Garage kam, empfing mich die Italienerin allerdings wieder mit leuchtendem Standlicht, diesmal vorne und hinten. Ich habe dann den Stecker nach hinten abgezogen.

Am Tag darauf wieder das gleich Spiel mit Standlicht an (vorne). Ich habe dann an dem kurzen Kabelstück zwischen Stecker und Hauptkabelstrang unter dem Tank gewackelt und das Standlicht ging aus. Nun war klar wo der Fehler wirklich lag: im Stecker "64" am Hauptkabelstrang. Habe den Stecker kabelseitig geöffnet und Grünspan gefunden, der wohl Kriechströme ermöglicht hat (Bild 2). Das bringt man auch mit Durchblasen nicht heraus. Die Kabel im Vordergrund sind die verdrillten CAN Leitungen (grau - schwarz und grau - grün):

Stecker_2.thumb.JPG.f5969baf1c112214f72350588fc6f8e4.JPG

Ich habe dern Stecker herausgeschnitten, die Kabel mit Stoßverbindern wasserdicht verbunden und das ganze mit einem Schrumpfschlauch mit Innenkleber zusätzlich vor Wasser geschützt. Gibt es z.B. bei Conrad Elektronik:

8 x DSG Canusa 793100012 Stoßverbinder mit Schrumpfschlauch 0.10 mm² Vollisoliert Transparent 1 St. Bestell-Nr.: 521485 - NA

ca. 0,25Meter DSG Canusa 6110190953 Schrumpfschlauch mit Kleber Schwarz 19 mm Schrumpfrate:3:1 Meterware Bestell-Nr.: 604712 - NA

Man kann den Kabelstrang im Heck komplett ausbauen, wenn man die zwei Stecker zur Kennzeichenleuchte / Blinker und zum Rücklicht absteckt. Um an den Stecker zum Rücklicht dranzukommen muss allerdings die Abdeckung zwischen Hinterrad und Heckrahmen demontiert werden, was ein wenig Schrauberei, aber kein Hexenwerk ist. Die Diagnoseschnittstelle hat keinen Stecker, kann aber einfach mit ausgebaut werden.

Da der Kabelstrang beim Entfernen des Steckers etwas kürzer wird, muss er danach in Fahrtrichtung links unter dem Steuergerät unter dem Fahrersitz verlegt werden (original rechts), was aber problemlos möglich ist.

Gelötet wird an Fahrzeugen nur in äußersten Notfällen, weil der Übergang von Lötzinnbenetzten Litzen und blanken Litzen eine Materialschwächung darstellt. wenn hier durch Vibrationen / Korrosion ein Kabelbruch entsteht bekommt man die seltsamsten Fehler, meißt erst nach Jahren (schon gehabt). Davon kann ich nur abraten.

Wer also einen ähnlichen Fehler hat möge als erstes diesen Stecker prüfen, bevor er auf die Stecker unter dem Tank losgeht. Die Stecker unter dem Tank sind alle vorbildlich wasserdicht, nur im Heck habe ich Stecker dieses offensichtlich undichten Typs gefunden. 

Wer den Fehler noch nicht hat tut vermutlich gut daran, über den Stecker und die serienmäßigen Gummitüllen zusätzlich einen Schrumpfschlauch zu installieren.

Ich war gestern wieder eine Runde unterwegs und habe das Motorrad genauso wie eine Woche zuvor gewaschen. Habe heute keine Fehlermeldungen, alles OK.

Grüße,

 

Michi

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  • 3 Wochen später...

Deinen Spürsinn hätte ich letztes Jahr gebraucht. Diese Steckverbindung hatte ich leider übersehen. Ich komme zwar gerade nicht an den Stecker ran, aber der wird es dann wohl bei mir auch gewesen sein. Werde den dann zu Saisonbeginn auch etwas zusätzlich schützen.

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