Ich habe in meinen jungen Jahren bei VW/AUDI als Autoverkäufer gearbeitet... eigentlich Gebrauchtwagen aber falls ich die Gelegenheit hatte, durfte ich auch hie und da mal einen Neuwagen aufschreiben. Die o.g. Geschichte habe ich aus der Sicht des Verkäufers selbst erlebt...
Unser Autohaus war damals eines der ersten, die AUDI und VW in getrennten Showrooms ausgestellt hatte. Ich saß also in meinem kleinen gläsernen Büro inmitten meiner Gebrauchtwagen und beobachtete einen sehr jung wirkenden Besucher, der auf den ersten Anschein gerade mal seinen Führerschein gemacht haben könnte. Ich war mir sicher, dass er ein Kandidat für einen Ford Fiesta oder maximal einen 8 Jahre alten Polo wäre. Als er sich eine gefühlte Ewigkeit um einen AUDI 90 (der stand da mit beinahe der gesamten Zubehörliste in der Ausstellung) gewunden hatte, und keiner meiner AUDI Kollegen sich einen feuchten Schmutz um den Jüngling kümmerten, habe ich ihn dann auf seine Wünsche angesprochen... Lange Rede, kurzer Sinn... Er hat genau dieses Auto gekauft, hat es drei Tage später bar bezahlt und mir bei der Abholung gesteckt, dass er maximal noch 2-3 Minuten gewartet hätte und dann zu einem anderen Händler gefahren wäre, hätte ich ihn nicht angesprochen...
Es stellte sich heraus, dass der Jüngling knapp 27 Jahre alt war und der Geschäftsführer eines Dortmunder Getränkegroßhändlers war...
Wann immer danach jemand in den Showroom kam, der rein optisch nicht einem AUDI-Kunden entsprach, haben sich die Kollegen an die Provision erinnert, die ihnen damals durch die Lappen gegangen war...