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Anleitung Vorderrad ausbauen Ducati Monster


Ben
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Der Ausbau des Hinterrads an Einarmschwingen-Monster wurde bereits in diesem Beitrag eingehend beschrieben. Der Ausbau des Vorderrads gestaltet sich für den interessierten Schrauberanfänger vermeintlich als gleichsam einfach. Das benötigte Werkzeug für den Ausbau ist:

  • 6er Inbusschlüssel
  • 8er Inbusschlüssel
  • 28er Nuss oder Maulschlüssel
  • Drehmomentschlüssel
  • Vorderradständer

Die Inbusschlüssel kauft man am besten gleich wieder hochwertig. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Inbusset von Snap On gemacht, das mit unter 20€ eine phänomenale Preis-Leistung bietet. Alternativ für die Leute die etwas kniepig sind mit ihrer Kohle kann wieder auf Proxxon zurück gegriffen werden. Auf ebay und anderen Webseiten finden sich recht preisgünstige Angebote. Die 28er Nuss gibt es im Handel. Tut euch einen Gefallen und kauft kein Baumarktwerkzeug. Das macht sich selbst und die damit geschraubten Bauteile irgendwann kaputt.

In bezug auf den Vorderradständer gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder einen der unter die Gabelfüße greift (siehe wieder Powerplustools oder Bike Lift) oder einen Ständer, der unter die untere Gabelbrücke greift. FS-11 auf der Sebimoto Seite: http://www.sebimoto-germany.de/Pages/staender.htm

Jetzt ans eingemachte. Die folgendenden Schritte sind zu beachten wenn das Vorderrad der Monster ausgebaut werden soll.

  1. Vorderrad aufbocken. Unbedingt hinten hierbei zuerst aufbocken, sonst fällt der Ofen um.
  2. Bremszangenschrauben demontieren. Dazu mit dem 8er Inbus die Schrauben lösen, diese Beiseite legen und die Bremszange etwas anheben, dabei seitlich kippen. Richtungsangaben sind immer in Fahrtrichtung gemeint. So drückt man die Beläge und Kolben zurück und kann die Bremszangen abnehmen. Diese entweder an den leitungen baumeln lassen oder irgendwo mit einem Kabelbinder fest machen. Diese Arbeit muss natürlich rechts wie links ausgeführt werden.
  3. Achsmutter mit der 28er Nuss oder dem Maulschlüssel lösen, Mutter beiseite packen.
  4. Klemmschrauben in den Gabelfüßen mit einem 6er Inbus lösen. Diese müssen nicht heraus geschraubt werden sondern lediglich gut gelöst werden.
  5. Mit der rechten Hand knieend das Rad halten, ggf. auf dem rechten Knie abstützen das man etwas unter den Reifen schiebt. Mit der linken Hand links in die Radachse greifen und diese heraus ziehen. Das sollte recht leicht gehen. Wenn nicht ist etwas im Weg. Nicht mit Gewalt bitte. Bei Bike Lift Ständern sind manchmal an den Aufnahmen Nasen, die in die Gabelfüße gesteckt werden (siehe Bild: http://www.sebimoto-germany.de/images/Montagestaender/FS9/FS9.jpg). Diese blockieren manchmal die Radachse. Wenn dem so ist, vorne abbocken und die Nasen runterschleifen. Sollten die Achse nicht davon verklemmt sein kann man mit einer geeigneten Nuss und einer Verlängerung plus Hammer von links (ja, in Fahrtrichtung links) leicht klopfen so dass die Achse heraus getrieben wird. Achse heraus ziehen und das Rad heraus ziehen.

Das war es schon!

Die Montage gestaltet sich ähnlich einfach.

  1. Achse leicht fetten (nicht vollschmoddern, sondern leicht fetten). Rad mit einer Hand festhalten und die Achse einschieben. Achsmutter aufsetzen und mit der Hand handfest drauf schrauben. Die 28er Nuss oder den Maulschlüssel nutzen um die Mutter fest zu ziehen. Die Achse wird sich ab einem bestimmten Grad mitdrehen. Ist eine Markierung auf der Achse rechts diese so drehen wie sie sitzen muss. Manchmal ist ein Loch in der Achse, falls man an die Druckstufe unterhalb des Gabelholms gelangen muss. Das ist aber bei aktuellen Monstern eigentlich nicht der Fall.
  2. Bremszangen aufstecken. Das sollte Dank der zurück gedrückten Kolben einfach gehen. Schrauben montieren und mit einem Drehmomentschlüssel auf 43nm anziehen. Auf das Gewinde gehört ein bisschen(!) Fett, damit dieses nicht festgammelt mit der Zeit.
  3. vorne abbocken, die Bremse diverse Male pumpen. Nun ist erstmal Leerweg an der Pumpe vorhanden, weil die Kolben ja zurück gedrückt wurden. Nach 3-4 Mal pumpen kommt der Druckpunkt zurück. Den Stier bei den Hörnern (dem Lenker) packen und einige Male kräftig durchfedern. Das verhindert das Verspannen der Vorderachse.
  4. Achsklemmschrauben beidseitig anziehen. Handfest reicht hier, in der Sequenz 1-2-1. Hier gilt: nach fest kommt ab (und das ist kein dummer Spruch).
  5. Achsmutter vorne mit 63nm und ein bisschen Fett aufs Gewinde anziehen.

Fertisch.

Wie ihr seht gaz einfach. Bei Fragen und Anmerkungen schreibt einen Kommentar.

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  • 1 Jahr später...

Und die innensechskant Schlüssel müssen nicht extrem hochwertig sein!!

Und deine Aussage handfest reicht aus ist sehr schwammig! Es gibt da Vorgaben von duc, der Gabelfuß bekommt nur 14 Nm das ist nicht mal handfest!! Wenn ihr euch da da Gewinde versaut wird es teuer!

Aus die Schrauben gehört antiseize (http://de.m.wikipedia.org/wiki/Heißschrauben-Compound) und kein fett!!

Fett ist ein Schmierstoff und kann bei hohen Temperaturen verbrennen und macht die Schraube erstrecht fest! Dazu verfälscht das Fett das Drehmoment !

Bearbeitet von DaIsser
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  • 1 Monat später...
  • 2 Wochen später...

Fein Geschrieben, jetzt haben wir Vorderrad und Hinterrad ein - und Ausbau! Genau solche Beiträge sind mir wichtig hier im Forum. Neben den Kohlenstoffverstärkten Kunststoff, Sorry Carbon Geschreibsel ;-)

Toll gemacht Benjamin!

Beste Grüße

Gusto

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  • 2 Monate später...
  • 2 Monate später...
  • 1 Monat später...
  • 4 Wochen später...
Hallo Benjamin

du hast da was durcheinander gebracht.

Erst muss die Achsmutter angezogen werden, dann erst die Achsklemmschrauben.

Grüße Martin

...hi, so gehts leider nicht. denn die Achse (45Nm) dreht sich solange mit, bis nicht erst die Achsklemmschrauben fest sind (18 Nm) ;-)

Gruß Jan

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...hi, so gehts leider nicht. denn die Achse (45Nm) dreht sich solange mit, bis nicht erst die Achsklemmschrauben fest sind (18 Nm) ;-)

Gruß Jan

Auch alles nicht ganz richtig.

Gewinde und Achsmutter ebenfalls leicht fetten (sonst passt das Drehmoment nicht).

Radachse muss auf der gegenüberliegenden Seite mit den Nuten im Gabelfuß fluchten. Genau dort wird ein Ducati-Haltewerkzeug angesetzt. Ein passender Inbusschlüssel tut es aber zum Gegenhalten auch. So die Mutter mit dem entsprechendem Drehmoment anziehen.

Dann Bremssättel wieder montieren (Gewinde fetten), nur ganz leicht handfest anschrauben, Bremse betätigen, damit sich die Sättel setzen/ausrichten. Dann mit entsprechenden Drehmoment anziehen.

Motorrad auf dem Boden abstellen und bei gezogener Bremse mehrmals tief einfedern lassen, damit die Gabelholme/Füße sich auf der Achse setzen können.

Erst jetzt - und zwar ganz am Schluss werden die unteren Schrauben in der Sequenz 1-2-1 mit dem entsprechenden Drehmoment angezogen

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Bearbeitet von zillo
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Auch alles nicht ganz richtig.

Gewinde und Achsmutter ebenfalls leicht fetten (sonst passt das Drehmoment nicht).

Radachse muss auf der gegenüberliegenden Seite mit den Nuten im Gabelfuß fluchten. Genau dort wird ein Ducati-Haltewerkzeug angesetzt. Ein passender Inbusschlüssel tut es aber zum Gegenhalten auch. So die Mutter mit dem entsprechendem Drehmoment anziehen.

Dann Bremssättel wieder montieren (Gewinde fetten), nur ganz leicht handfest anschrauben, Bremse betätigen, damit sich die Sättel setzen/ausrichten. Dann mit entsprechenden Drehmoment anziehen.

Motorrad auf dem Boden abstellen und bei gezogener Bremse mehrmals tief einfedern lassen, damit die Gabelholme/Füße sich auf der Achse setzen können.

Erst jetzt - und zwar ganz am Schluss werden die unteren Schrauben in der Sequenz 1-2-1 mit dem entsprechenden Drehmoment angezogen

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Da hatta recht [emoji2]

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Wie nennt sich dieses Teil und wo kann man das kaufen?

Passt das überhaupt für eine Monster 1200 S mit Öhlins?

Auch wenn einige der Meinung sind man braucht es nicht, ich möchte es gerne wissen!

Bearbeitet von CosyOne
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  • 1 Monat später...
Gibt es Tips, wie man die Bremssättel bei der Monster 1200S demontieren und montieren kann, ohne sich die Felgen zu zerkratzen? Mit den großen Bremsscheiben ist der Platz extrem knapp, speziell rechts, da dort zwei Bremsschläuche angeschlossen sind.

Gesendet von iPad mit Tapatalk

Felgen abkleben ;)

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Schrauben des Bremssattels lösen, Bremssattel leicht Richtung Felge ziehen (ca. 2 bis 3 cm) und dann mehrmals sanft nach vorne drücken und nach hinten ziehen, bis die Kolben durch diese "Kantbewegung" zurückgedrückt sind, d.h. der Abstand zwischen den Bremsbelägen so gross geworden ist, dass du den Bremssattel abwinkeln kannst und so knapp an der Felge vorbei kommst. Ich decke den Sattel jeweils mit einem Mikrofaserlappen ab, dann bleibt eine allfällige Berührung mit der Felge folgenfrei. Wichtig: Beim oben beschriebenen Zurückdrücken der Kolben mit Hilfe der Bremsscheibe nicht würgen: Die Bremsscheibe soll nicht verzogen werden. Beim Wiedereinbau mit einem geeigneten Werkzeug die Kolben allenfalls noch weiter zurückdrücken.

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