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rocroc
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vor 26 Minuten schrieb rocroc:

Was für ein erfreulicher Tag! Motorrad fahren wird - zumindest mir - auch nach Euro 5b noch Spass machen, zumindest, solange Individualverkehr noch möglich ist. Ich muss die Pics noch sortieren und etwas Text aufbereiten, aber soviel sei gesagt: Sehr sehr positiv überrascht!

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Na toll! Anfüttern und nicht liefern. Seit 5h warten hier doch alle auf Fakten. :)

 

 

Bearbeitet von madmax
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Danke @adducted für die genaue Erklärung!

Da wir Physik-Banausen ständig nur durch die Nummern wie Nm Wert usw. bombardiert werden, kann man sich das kaum vorstellen. Aber so gesehen ist es schon ein gewaltiger Unterschied. Aber trotzdem habe ich eine R1 umgebaut auf Elektromotor gesehen, wie sie alles auf der Rennstrecke hinter sich lässt. 

Man muss halt Probefahren um zu wissen.

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Die Probefahrt war eigentlich gar nicht geplant für heute. Angesichts des sonnigen Wetters habe ich mich spontan entschlossen, den Händler in Frauenfeld anzurufen (neben Zero führt er übrigens ganz normale Verbrenner im Angebot).

Der Chef übernahm die äusserst kompetente und freundliche Einführung selbst. Bei 6° Aussentemperatur waren meine Ambitionen für einen Langzeittest nicht besonders ausgeprägt. Eine gute Stunde sollte es schliesslich werden. Angereist bin ich übrigens mit der Multi.

Das Bike war von Beginn weg im Sportmodus, d.h. volle Leistung und geringste Rekuperation. Gefahren bin ich die beste Ausbaustufe (mit Heizgriffen, gegen die ich mich überhaupt nicht gewehrt habe heute). Geladen war die Zero mit 60%, als Reichweite im Sportmodus 93 km angegeben.

Das Losfahren gestaltet sich absolut unspektakulär bzw. die Kraft lässt sich extrem fein dosieren. Die fehlende Kupplung stört nach wenigen Metern nicht mehr. Natürlich interessiert das pubertäre Ich in mir vor allem etwas: Wie geht das Teil auf freier Strecke? Dazu muss ich zuerst einmal 10 km bis zu einem toten Strassenstück fahren. Bereits auf dem Weg dahin fällt auf, wie fein die Zero «am Gas» hängt. Die kurzen Zwischensprints von 50 auf 90 erwecken den Eindruck, auf einem erheblich stärkeren Bike zu sitzen. Will man es mit der 12er Monster vergleichen, ist es in etwa das Gefühl, als würde man im 2. Gang bei 6500 bis 7000 rpm am Gas hängend das Gas ganz aufreissen. Ich konnte keinen Vergleichssprint machen, bin aber überzeugt, dass die Monster nicht nur im dritten, sondern auch im zweiten Gang bei 50km/h grosse Mühe hätte, der Zero auf den ersten Metern zu folgen.

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Auf dem «toten» Strassenstück konnte ich etwas mehr Strom geben. Und auch hier ist beeindruckend, wie kräftig sich 110 PS anfühlen können. Es schiebt einfach sofort und ohne Loch an und weiter. Der ultimative Kick, den etwa eine Panigale 1299 dann ab 8000 rpm liefert, bleibt dafür aus; der Nachbrenner fehlt sozusagen (was sich z.B. bei einer Lightning LS-218) nochmals anders anfühlen dürfte.

Auf meiner Seerückenhausstrecke konnte ich mit der notwendigen Vorsicht auch etwas Kurven antesten. Hier wird aber bei warmen Temps und sauberen Strassen eine ausgedehntere Tour notwendig sein. Das Fahrwerk ist sehr straff, trotz 226 kg Fahrgewicht handlich und zielgenau. Montiert sind Rosso III. Für mein Gewicht müsste ich es etwas softer abstimmen (insbesondere hinten). An die fehlende Schaltung gewöhnt man sich extrem rasch. Es fühlt sich einfach an, als könnte man auf einem sehr drehmomentstarken Verbrenner mit grossem nutzbarem Drehzahlbereich lange im gleichen Gang bleiben. Was aber der Linie sehr zuträglich ist, sind die nicht wahrnehmbaren Lastwechsel. Es gibt absolut keine Verzögerung in der Gasannahme, kein Ruckeln, sehr wohl aber eine variable  «Motorbremse», d.h. die Rekuperation ist – je nach gewähltem Fahrmodus – stärker oder schwächer.

Ich bin überzeugt, dass mir dieses Bike auf einer meiner Gebirgshausstrecken ziemlich viel Spass bereiten wird und werde es mir auf jeden Fall noch einmal holen.

Die Reichweite entsprach bei mir ziemlich genau der Anzeige, obwohl ich das «Anstromen» stark genutzt habe. Der einzige Zero-Besitzer, den ich kenne, erreicht im engagierten Kurventraining 140km mit der 14.4er-Batterie, 200km im Chill-Modus. Das werde ich irgendwann prüfen können.

Für die Tour aktuell keine Alternative. Für die Feierabendrunde schon. BTW: Der Sound hat mir nicht gefehlt, obwohl ich das Bollern der Ducs sogar als kardiologisch wertvoll taxiere – für mich. Ab 100 km/h klingen übrigens beide Bikes ähnlich ? (fffffffffffff). Die Beschleunigung und der genial dosierbare Motor machen enorm Spass, das Fahrwerk scheint den guten Testberichten der Fachzeitschriften zu entsprechen.

Zu den Zahlen und Fakten: Chris, ich denke, wir stellen die Bikes einmal gegeneinander auf (natürlich im Rahmen der StVo) und schauen, wie sich das auf der LS in den üblichen und typischen Fahrsituationen anfühlt, z.B. auch beim Herausbeschleunigen aus Kurven. Was die Zahlen weniger aussagen, ist, wie die Leistung geliefert wird (Vibrationen, Leistungslöcher etc.).

Fazit: Mach euch selber ein Bild, wenn ihr könnt. Für mich irgendwann eine echte Alternative; aktuell bleibe ich bei meinen Seelenvibratoren. Ein zukünftiger Elektrobolide darf auch in eine hübsche Ducati-Schale gepackt werden, zumal die aktuellen Elektrobike-Designs eigentlich viel zu brav sind und den grössten Vorteil zu wenig ausspielen: Es braucht kein Kanonenrohr mehr für den Output.

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40 km gefahren, 41 km Verbrauch angezeigt... Scheint etwas dran zu sein an den versprochenen 150 km im Sportmodus. Wobei eine engagierte Passfahrt doch mehr am Vorrat zehren könnte.

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Der Motor... nicht viel dran, aber viel drin.

Bearbeitet von rocroc
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vor 5 Minuten schrieb rocroc:

Was aber der Linie sehr zuträglich ist, sind die nicht wahrnehmbaren Lastwechsel.

Da wird das Zusammenfallen von Ritzelachse und Schwingenachse wesentlichen Anteil dran haben. Denn bei dieser Konstruktion kann man den "Durchhang" des Antriebsriemens getrost auf Null einstellen, denn da bleibt er auch, unabhängig vom Einfederungszustand.

vor 7 Minuten schrieb rocroc:

Chris, ich denke, wir stellen die Bikes einmal gegeneinander auf (natürlich im Rahmen der StVo)

Natürlich. So wie sonst auch. 8-/

Wir wissen natürlich beide, daß für einen schnellen Ritt nicht nur der Untersatz maßgeblich ist. Bei der "oberen Hälfte" kann ich eben mit Dir nicht mithalten. Aber eine gemeinsame Ausfahrt im Rahmen der StVo können wir im kommenden Frühjahr gerne wieder einmal unter die Räder nehmen. 

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Klasse Rocky, danke für die interessanten Eindrücke, feuert bestimmt gut ab das Teil.

Ich würde bei so einem Konzept vlt. mal über eine erste Probefahrt nachdenken und anfangen mich grundsätzlich dafür zu interessieren, wenn:

- mindestens 250 km Reichweite vorhanden sind, egal wie intensiv und lange man den Hahn spannt,

- der Ladevorgang der Batterie genauso schnell und unkompliziert an jeder Ecke erfolgen kann, wie ein konventioneller Tankvorgang mit Benzin heute,

- das Bike in vergleichbaren Preisregionen angeboten wird, wie ein herkömmliches Verbrennermoped,

- das Konzept (bei mir) Emotionen verursachen würde.

Vermutlich dauert das aber zusammen alles etwa noch so lange, bis ich nicht mehr in der Lage bin überhaupt Motorrad zu fahren.

Die Vorstellung, bis dahin eine Ducati V2 anstatt eine elektrische Nähmaschine zu fahren, finde ich aber gut! :D

Bearbeitet von Spirit-64
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vor 29 Minuten schrieb adducted:

Wir wissen natürlich beide, daß für einen schnellen Ritt nicht nur der Untersatz maßgeblich ist.

Chris, ich meinte weniger ein Bergrennen oder sonst eine Competition. Es ging mir um den direkten Vergleich von z.B. 1./2./3. Gang (Monster, bei der Zero natürlich nur ein Gang) bei 50 km/h voll ans Gas (auf meiner abgesperrten Strecke). Irgendwann wird die Monster die Zero wieder überholen, sollte sie zu Beginn abgehängt werden.

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Die geniale Gasannahme fand ich auch bei der Brammo super, stellle mir das gerade beim Cruisen richtig toll vor, aber natürlich auch beim schnelleren Fahren. Der Besitzer der Brammo war da gerade von seinem zwei-Wochen-Trip aus Portugal, Spanien und Frankreich zurück. Ermeinte mit app für Ladestationen, Zeit für nen Kaffeee (hatte nen Schnellader montiert) snvh 1,5 h Fahrt ging das problemlos. V.a. die Tankkosten waren beeindruckend. :/

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vor 17 Stunden schrieb rocroc:

Fazit: Mach euch selber ein Bild, wenn ihr könnt. Für mich irgendwann eine echte Alternative; aktuell bleibe ich bei meinen Seelenvibratoren. Ein zukünftiger Elektrobolide darf auch in eine hübsche Ducati-Schale gepackt werden, zumal die aktuellen Elektrobike-Designs eigentlich viel zu brav sind und den grössten Vorteil zu wenig ausspielen: Es braucht kein Kanonenrohr mehr für den Output

Dein kompletter Bericht deckt sich zu 100% mit meinem Eindruck aus September 2018 ?

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vor 16 Stunden schrieb Svensvenson:

Für alle Freunde des elektro Gump....

So gut ( grün ) sind die E- Vehikel 

Bitte anschauen!!!!

 

einer von vielen guten Berichten und leider mit vielen schlimmen Wahrheiten. Ich frage mich immer, wie man die Elektromobilität mit gutem Gewissen so befürworten kann.

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vor 7 Minuten schrieb NeroHH:

Ich frage mich immer, wie man die Elektromobilität mit gutem Gewissen so befürworten kann.

Wegschauen ist immer schlecht. Die durch Erdöl verursachten Katastrophen zeichnen leider nicht ansatzweise ein Bild, das die fossilen Energien in irgendeiner Weise gut dastehen liessen. Der Profit, der mit den erneuerbaren Energien erzielt werden will, führt aber effektiv auch zu unfassbaren Auswüchsen, die mit den Vorteilen dieser Energien absolut gar nichts zu tun haben.

Viele Gegner der Elektromobilität zeigen mit dem Finger auf die auch aus meiner Sicht nicht tolerierbaren Konsequenzen, die beim aktuellen Stand der Technik von ausschliesslich profitorientierten Menschen in Kauf genommen werden. Allerdings rechtfertigen auch viele dieser E-Mobilität-Gegner damit die Nutzung fossiler Energien.

Ich bin heute ein Fan des Kompensierens. Ich stehe dazu, aus dem Motorsport und dem sportlichen Bewegen von Verbrennern viel Lebensfreude zu ziehen. In fast allen anderen Bereichen versuche ich, umweltbewusst unterwegs zu sein. Das gelingt mal besser, mal schlechter.

Für dieses Thema müssten wir aber einen Politthread öffnen... 

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vor 16 Stunden schrieb Svensvenson:

Für alle Freunde des elektro Gump....

So gut ( grün ) sind die E- Vehikel 

Bitte anschauen!!!!

 

 

Man darf die Schattenseiten der aktuellen Batteriegeneration nicht ausblenden. Aber wie im Beitrag genannt wird, arbeitet man daran, dass weniger Resourcen verbaucht werden. Ich bin mir nicht sicher ob das Rennen "Batterie vs. Brennstoffzelle" schon entschieden ist. Es sieht aktuell schlechter aus für den Wasserstoff, dabei löst dieser Energieträger viele der klassischen Umwelt- und Praxisprobleme von batterieelektrischen Fahrzeugen. Die komplette Bilanz Elektro- vs. Verbrenner fällt aber dennoch positiv fürs E aus - es werden einfach viel weniger Komponenten gebraucht, die Herstellung des Anstriebsstrangs ist in Summe weniger energieintensiv, beim Gebrauch fallen weniger giftige Abfälle an - das geht bis hin zu weniger Bremsstaub aufgrund von Rekuperation.

Zum Thema, Danke für den Bericht! Klingt ja so, dass nur die Reichweite bzw. Wartezeit beim "Tanken" die letzte wirkliche Spaßbremse ist.

 

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Also nur kurz zu diesem Thema noch paar Bemerkungen, die noch viele nicht in Betracht nehmen. 

A) Nach mehr und mehr Brandfällen von Elektroautos wird von den Feuerwehr Behörden in Europa meistens eine Stellungnahme geführt, dass es zu Park und Ladeverboten Von Elektrofahrzeugen kommen sollte. 

Vergleicht man die Gründe für ein Verbot von CNG (LPG ist was anderes) Autos in Garagen und dabei keinem Verbot für Elektroautos mit den Gefahren und Schäden, ist der jetzige Stand schon witzig. 

Die Hersteller gaben den Feuerwehr Kräften zwei Räte, wie Elektrofahrzeugen zu löschen:

1. In eine Sandgrube begraben, 

oder

2. In einen Wassertank zu sinken.

- jeder kann sich mal eine Vorstellung wie beides in einer Garage machbar ist und auch draußen ist beides alles nur nicht einfach. Zweite Version ist schon machbar, aber mit Druck auf Umwelt, ist schon witzig so so viele Liter von Wasser zu vergiften. Bei dem Artikel waren es 11.000 Liter Wasser? Und wie viel Erde würde auf dem Ort wo es zum Brandt kam versäucht?

B) Schon jetzt wird in Norwegen darüber verhandelt Kfz Steuer, Maut und auch MwSt auf Elektroautos und "Autostrom" drauf zu hauen, da der Staat natürlich mit den Subventionen und Befreiungen Von E Autos viel Geld verliert. Bin gespannt, wie alle E Auto Eigentümer dann begeistert sind, wenn sie feststellen, dass ihr Elektroauto teuer zu betreiben ist als ein 3 Liter Benziner! ?

PS. Habe zu jetzigen Strompreisen (die niedriger sind als in Deutschland) und Dieselpreisen (die bei den günstigen Stunden in Deutschland niedriger sind) ausgerechnet, dass ein Tesla Model S pro Kilometer nur vom "Sprit" für mich teuerer wäre als ein 1.6 oder sogar 2.0TDI wäre!!! 

Wenn dann alle o.g. Sachen zum Elektrofahren dazu kommen, wird's noch besser. 

C) Und noch... 

@Basstler, die Aussage, dass Elektroautos positiver als Verbrennerautos für die Umwelt sind ist nirgendwo so eindeutig bewiesen. Es wird zur Zeit mit Zahlen von 200.000Km Laufleistung (bitte sagt mir, ob ich mich irre) argumentiert, ab denen E-Autos Klimaneutral sind im Bezug auf CO2.

Aber CO2, desens Auswirkung auf die Natur umstritten sind ist mir egal! 

Mir geht es um Sachen wie versäuchung von Boden und Wasser, was mich und meine Familie mehr gefährden als CO2 im Moment und vielleicht auch langfristiger. 

Lithium Gewinnung... 

Nickel Gewinnung...

Cadmium Gewinnung...

Dagegen ist die Ölindustrie und jede Ölkatastrophe ein kompletter Witz! ?

Und wir sprechen nicht über Abbau von Batterien...

Und dann spricht man nicht darüber, wie diese Blödsinn wie: "Ich nehme nur grünen Strom." entstehen, weil es gibt nur ein elektrisches Netz...

Natürlich hat die Sache ihre guten Seiten. Keine direkten Emissionen in der Stadt, viel weniger Lärm im Stadtverkehr (ab 80km/h denke ich ist der Lärm von den Reifen größer und ab 120 hört man eigentlich nur den aerodynamischen Lärm).

Aber mir gefällt nicht die blinde Auffassung, dass es in jeder Hinsicht besser ist. 

OK, dann werden wir weniger von OPEC und Russland abhängig und dagegen von China? ?

 

Kleiner Tipp aufs Ende. 

Bei CNG produziert man 80% weniger Schadstoffe als normaler Benziner und hat die selbe Leistung und in CZ würde mich der Sprit 50% weniger pro Kilometer kosten wie Diesel!!! 

Also wenn ich nicht mehr Diesel fahren kann, kaufe ich CNG, weil ich leider kein Haus mit Garage und Stecker habe und zwei Autos ich mir nicht leisten kann (denke schon, aber...) und auch nicht will. ?

Ich beende mit ein bißchen Humor:

Wenn sie jeh Bahn gefahren wäre... ??

Bearbeitet von Werewolf
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Gents

Genauso wenig wie wir bei den Fahrberichten über unsere geliebten Verbrenner das Thema Umweltsünden bei der Erdölgewinnung, CO2-Ausstoss, Ölpesten der letzten 20 Jahre u.v.m. ausschlachten, macht es aus meiner Sicht Sinn, in diesem Thread Umweltpolitik zu diskutieren. Wir können uns diesbezüglich aber gerne in einem anderen Thread austoben, so ungern wir das Thema in die Hand oder den Mund nehmen. Es wird nicht nur mir schwer fallen, dem einen oder anderen Kollegen, Freund, Verwandten unser Hobby klimaneutral darzustellen. Wie schon geschrieben, stehe ich dazu, nicht überall klimaneutral zu handeln und versuche zu kompensieren. Schön reden nützt gar nichts: Unser Hobby steigert unsere Lebensqualität und schränkt die von anderen ein, womit wir aber weder die Schlimmsten noch die Einzigen sind. Elektromobilität ist heute wegen der Begleiterscheinungen sicher nicht die vollendete Lösung, morgen aber vielleicht eher. Und grundsätzlich ist der Mensch per se natürlich nicht klimaneutral unterwegs, solange er atmet, frisst und ausscheidet. Schon die Dinosaurier furzten unsere Atmosphäre zu, ganz ohne mechanische Verbrennungsmotoren.

Mein Bericht zum Elektrobike in einer Rubrik für Fahrberichte war alles andere als ein Mahnfinger. Die Bikes sind da. Mich hat interessiert, wie sich das so anfühlt und ob Motorrad fahren so noch Spass machen kann. Die vielen Probleme, die es noch zu lösen gilt, waren genauso wenig Thema wie die Ökobilanz eines Verbrenners (ich finde es trotzdem gut, dass sie hier angesprochen wurden, fände es der Diskussion aber zuträglich, sie in einem eigenen Thread zu öffnen).

Lasst hier Platz für viele Fahrberichte von Fremdmarken oder zumindest Fremdmodellen. Das Öffnen eines Threads, der sich mit der Zukunft unserer Passion auseinandersetzt, fände ich sehr interessant, zumal hier schon viele Inputs gekommen sind.

Zusammengefasst und ausschliesslich auf das Fahrerlebnis mit dem Bike konzentriert:

  • Das Fliegen auf Rädern findet weiterhin statt. Man schmeisst ein kompaktes, wendiges Ding mit viel Bums von Kurve zu Kurve, ebnet Bergstrecken ein etc.
  • Beschleunigung, Elastizität, Durchzug sind weiterhin motorradlike, sogar Oberliga, und das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft.
  • Der Sound ist weg, es duftet weniger nach den Essenzen des Motorsports; die Zuneigung der motorradfernen Restbevölkerung steigt. (BTW: Soundlösungen wären durchaus möglich, insbesondere solche, die nur der Fahrer hört).
  • Das Tanken geht zu lange und dafür ist die Kapazität noch zu gering.

Ich hänge an meinen bollernden Mädels und freue mich trotzdem auf weitere Fortschritte bei der leisen Fraktion. Denn: Das Fahren macht weiterhin sehr viel Spass.

Lasst mich noch mit dem kurzen Dialog mit einem Freund, seines Zeichens Boss-Hoss-Fahrer der ersten Stunde schliessen, der zeigt, wie wichtig Aufklärung ist: 
Er: Die Power kann ich mir ja gut vorstellen und V8-Gebrüll via Kopfhörer oder 2000-Watt-Stereoanlage: Wieso nicht? Aber was ist mit den Vibrationen, dem Geschüttel und Gerüttel aus 8 fetten Zylindern?
Mit dem Hinweis auf ein weltweit verbreitetes Gerät, das aus Akku-Strom zuverlässig Vibrationen erzeugt (nein, keine vibrierende Stabtaschenlampe), konnte ich ihn fast restlos überzeugen.

Schauen wir mal.

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Die 100 oder 200.000 km-Studie beachtete aber nur das Fahrzeug selbst. Die Strombereitstellung wurde mit einbezogen, die gesamte Infrastruktur des Öls/Benzins, aber nicht. Weder Transport, Transport in LKWs zu den Tankstellen, ständig, die Schäden durch undichte Leitungen, Transport durch Schiffe und die gesamte Hafeninfrastruktur die benötigt wird, all das wurde nicht mit einbezogen ,wehalb diese Studie im nachhinein deutlich kritisiert wurde - ich meine es war die Schwedenstudie...

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Zu diesem Thema habe ich letztens eine interessante Darstellung in der ADAC entdeckt. Demnach wird die Energiebilanz bei Elektrofahrzeugen erst bei der Nutzung reiner regenerativer Energie nennenswert besser. 

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Bearbeitet von Gordito
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