Zum Inhalt springen

Motorradfahren und Organspende


Ducatiger
 Teilen

Empfohlene Beiträge

vor 14 Minuten schrieb Basstler:

Ich hab da eine andere Meinung. Jeder von uns hinterlässt im Alltag tausende digitale Spuren jeden Tag. Hier im Forum, durch Apps wie WhatsApp, soziale Netzwerke, Payback, Kreditkarte usw. Neben viel Trivialem steckt da auch sehr persönliche Aspekte drin. Ihr wisst jetzt das ich Organspender bin und die Organmafia ortet mich schon weil sie scharf auf meine Nieren sind  ...

Der alles entscheidende Unterschied ist, dass das meine freie Entscheidung ist.

vor 16 Minuten schrieb Basstler:

Aber ein Arzt soll keinen Zugriff auf meine Gesundheitsdaten haben? Die Realität ist, dass Ärzte und Kliniken per FAX miteinander kommunizieren. Die kann überigens jeder lesen der Zugang zum Gerät hat.

Natürlich soll der Zugriff auf meine Daten haben - aber eben auch nur der Arzt, der die Daten braucht. Durch die Speicherung der Daten auf der Karte hat jeder Depp Zugriff auf die Daten, der die Karte in die Finger bekommt. Das ist eine nicht wegzudiskutierende Risikoerhöhung. Und völlig richtig: Man bräuchte (physischen) Zugriff auf der Fax, um da dran zu kommen. Und DAS ist viel schwieriger, als sich aus einer Datenbank Daten zu besorgen.

vor 18 Minuten schrieb Basstler:

Zurück zum Thema: warum brauch ich einen separaten OSA? Das kann man auch auf meiner Gesundheitskarte vermerken. Inkl. Vorerkrankungen und Medikamentenliste. Technisch kann man das alles sichern. Besser als FAX und laute Gespräche in der Notaufnahme wäre das alle mal. 

Den braucht es sogar unbedingt, denn es ist der einzige Weg, dass die Daten komplett separat gehalten werden. Eine Speicherung auf der Gesundheitskarte wäre bereits völlig verantwortungslos bezüglich der Datensicherheit des Spenders. Und technisch sichern kannst Du elektronische Daten - entgegen Deiner Annahme - gerade nicht. Jede Verschlüsslung ist bisher früher oder später geknackt worden. Da sind die lauten Gespräche, die es nach meiner Erfahrung in einer Notaufnahme in der von Dir geschilderten Version ohnehin nicht gibt, das deutlich geringere Risiko. Denn der Täter müsste dort anwesend sein. Das ist viel schwieriger und aufwändiger, als Daten aus einer Datenbank abzuschnorcheln.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 50 Minuten schrieb Ber73:

Der alles entscheidende Unterschied ist, dass das meine freie Entscheidung ist.

Naja. Nur zum Teil. Wenn du entscheiden könntest, würdest du Google’s Tracking sicher ausschalten. Aber damit werden die einige Angebote gar nicht mehr zugänglich sein. Wenn der Staat Gesundheitsdaten erhebt und klar und offen sagt welche, zu welchem Zweck, wie lange - dann finde ich ist das um einiges besser als und sinnvoller als Zuckerberg und co. alles “freiwillig” mitzugeben. 

vor 53 Minuten schrieb Ber73:

Natürlich soll der Zugriff auf meine Daten haben - aber eben auch nur der Arzt, der die Daten braucht. Durch die Speicherung der Daten auf der Karte hat jeder Depp Zugriff auf die Daten, der die Karte in die Finger bekommt. Das ist eine nicht wegzudiskutierende Risikoerhöhung. Und völlig richtig: Man bräuchte (physischen) Zugriff auf der Fax, um da dran zu kommen. Und DAS ist viel schwieriger, als sich aus einer Datenbank Daten zu besorgen.

Das denke ich nicht. Ein halbwegs fähiger Social Engineering Angriff und du stehst am FAX. Eine professionell gemachte und ggf. sogar durch die OpenSource Community gereviewte Anwendung oder Datenbank zu knacken ist da sicherlich anspruchsvoller. Das Argument dagegen ist natürlich das die zentrale Datenbank ein sehr viel lohnenderes Ziel sein kann. Aber auch hier gibt es genug Lösungen um Daten dezentral zu speichern. 

 

vor 57 Minuten schrieb Ber73:

Den braucht es sogar unbedingt, denn es ist der einzige Weg, dass die Daten komplett separat gehalten werden. Eine Speicherung auf der Gesundheitskarte wäre bereits völlig verantwortungslos bezüglich der Datensicherheit des Spenders. Und technisch sichern kannst Du elektronische Daten - entgegen Deiner Annahme - gerade nicht. Jede Verschlüsslung ist bisher früher oder später geknackt worden. Da sind die lauten Gespräche, die es nach meiner Erfahrung in einer Notaufnahme in der von Dir geschilderten Version ohnehin nicht gibt, das deutlich geringere Risiko. Denn der Täter müsste dort anwesend sein. Das ist viel schwieriger und aufwändiger, als Daten aus einer Datenbank abzuschnorcheln.

Den Zugriff auf die Karte stellst du dir auch zu leicht vor. Normalerweise braucht man dazu ein gültiges Zertifikat (wie eine Art digitalen Arztausweis). 

Wenn ich das Portmonee eines OSA Inhabers stehle, kann ich heute im Klartext lesen welche Organe er spenden möchte usw. Das würde elektronisch nicht gehen. 
 

Das jede Verschlüsselung irgendwann geknackt ist wird gerne als Todschlagargument angeführt. Die flapsige Antwort lautet: na und? Man darf sich halt nicht vorstellen das man immer und ewig dieselbe Sicherheitsvorkehrungen einsetzen kann. Das geht einher mit Kerckhoff’s Prinzip. 
 

Das mit der Notaufnahme hab ich mir nicht ausgedacht, sondern vor 2 Wochen im St. Lukas in Solingen so erlebt. Ich hab in den 3h die ich dort verbringen durfte ein halbes Dutzend Diagnosen mithören müssen, teils inkl. lauten vortragen der Medikamentenliste und Besprechung der Behandlungen im Plenum der Wartenden. Mag ein Extremfall sein. Aber illustriert das analog nicht immer gleich sicher ist. 
 

Aber wir sind vollständig off-topic. Mir fällt nur auf, dass das Prinzip eines papierhaften OSA im Jahr 2020 wo ich mit dem Handy bezahle, fast komplett virtuell arbeite und auch AU-Bescheinigungen online einreiche schon ziemlich anachronistisch ist. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Ber73:

Ein absolut erschreckender Gedanke, der mit unserer Rechtsordnung mAn auch nicht vereinbar ist. Der Mensch ist nunmal kein wandelndes Ersatzteillager und genau dazu würde einen selbst eine Widerspruchslösung machen. Jegliche Spende von Körperteilen, die über einen minimalinvasiven Eingriff (und selbst da wäre ich bereit, das abzulehnen) hinausgehen, MÜSSEN freiwillig sein. Alles andere ist menschenverachtend.

Genau das ist auch der Grund, warum ich keinen Organspendeausweis habe: Früher oder später kommt der erste wahnsinnige Politiker auf den Gedanken, auch solche Daten zentral zu erfassen (am besten noch mit der Begründung, die unsere Politiker ja schonmal brachten: Wir müssen die Daten erheben, um sie BESSER schützen zu können. Was die wohl geraucht haben?!) Dass es dann für Leute mit den entsprechenden Möglichkeiten ein Leichtes ist, jemanden zu finden, der genau das Organ noch in sich trägt, das der mit mehr Möglichkeiten unbedingt braucht, liegt auf der Hand. Es ist bereits ein Unding, dass es eine Pflicht gibt, dass Krankendaten digital auf Computern verfügbar sind, die am Netz hängen und der Patient dem nicht widersprechen kann.

Ich stimme Madmax allerdings dahingehend zu, dass Leute wie ich, die eine aktive Spende ablehnen, auch nachrangig behandelt werden könnten, wenn es um den Empfang geht. Was natürlich die Frage aufwirft: Wie geht man mit denen um, die aus gesundheitlichen Gründen nie spenden könnten? Wie lange muss man schon Spendenbereitschaft erklärt haben, um NICHT nachrangig behandelt zu werden? Man erkennt also auch hier recht schnell, dass so eine Lösung untauglich ist.

Der Speicherwahn der Politiker ist ein fataler Kurs für die Datensicherheit. Dass es in Folge dessen kaum mehr Menschen gibt, die noch so einen Ausweis mit sich führen und nicht "NEIN" angekreuzt haben, grenzt da schon fast an ein Wunder.

Ich kann aber auch jeden verstehen, der bei dem Programm mitmacht, gar keine Frage.

Trägst du auch einen Aluminiumhelm?
Natürlich ist Datenschutz ein heikles Thema, aber jeder, der heute Smartphones und Computer nutzt, der kann nicht mehr wirklich entscheiden, was er preisgibt. 
Wenn man es dann versucht einzudämmen, so verzichtet man auch auf eine Menge an Funktionalität. 
Würde ich in manch einem anderen Land leben, hätte da eher Bedenken, aber man kann auch Allem überkritisch gegenüberstehen.
Eine Ablehnung aus ethischen, religiösen, oder aus Angst könnte ich da noch eher akzeptieren.
So lange man selber, oder jemand aus dem nahen Freundes- oder Familienkreis nicht davon betroffen ist, sieht das vielleicht anders aus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich hab schon seit über 20 Jahren einen Organspendeausweis und bin auch beim Dkms registriert. Ist für mich selbstverständlich zu helfen wenn es geht, ich brauche vielleicht auch mal Hilfe in der ein oder anderen Form und bin dann auch froh und dankbar wenn mir oder meinen Angehörigen jemand hilft. Ist in der heutigen Zeit leider nicht mehr selbstverständlich...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Organspende ist eine Einstellung und hat nichts mit Hobbys oder Beruf zu tun!

Und das keine Lebenserhaltenden Maßnahmen durchgeführt werden nur weil ich Organspender bin halte ich bei uns in Europa für sehr unwahrscheinlich. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also in Österreich ist jeder automatisch Organspender...es sei denn man lässt sich austragen

https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesundheit_und_notfaelle/organtransplantation/Seite.2510001.html

Edith sagt:

Verwandte müssen aber auch ihren Zuspruch gebe, was ich gerade gelesen habe

Uuund

Das gilt ausnahmslos für alle Einwohner, aber auch für Menschen, die sich nur vorübergehend in Österreich aufhalten und dort sterben. Das können Touristen oder Geschäftsleute sein. (quelle: https://www.ard-wien.de/2020/01/16/beim-organspenden-in-oesterreich-gilt-die-widerspruchsregelung/

Bearbeitet von Xenon23
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,
ich denke der Thread ist auf jeden Fall sinnvoll, egal wie sich der einzelne auch entscheidet.
Viele haben nichts gegen eine Organspende, aber aus Bequemlichkeit, Unkenntnis oder ähnlichen Gründen
einfach noch keinen Ausweis.


Wenn sich also nur die positiv darüber Denkenden einen Ausweis holen und mitführen, ist schon enorm viel gewonnen.


Dazu muss noch nicht einmal irgend jemand seine Meinung ändern, aber auch das könnte durch das zur Sprache bringen
des Themas geschehen.

?????

VG

Bearbeitet von thimber
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Also ich habe auch einen Organspendeausweis, dort ist jedoch angekreuzt, dass ich nicht spenden möchte. Ich habe ein ungutes Gefühl dabei, dass mir Organe entnommen werden und ich dann "unvollständig" ins Jenseits gehe. Das möchte ich nicht. Das klingt total egoistisch, ich weiß. Aber das bin ich absolut nicht. Im Gegenteil. Für mich ist das eher eine Glaubensfrage, bzw. die Einstellung zum Tod und das was dann kommt. 

Den Organspendeausweis habe ich übrigens nicht weil ich Motorradfahrerin bin. Das wurde zu Beginn des Posts irgendwie gleichgesetzt (Motorradfahrer = Organspender). Ich habe den Ausweis schon länger und führe ihn immer mit mir. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 21 Stunden schrieb zillo:

Trägst du auch einen Aluminiumhelm?
Natürlich ist Datenschutz ein heikles Thema, aber jeder, der heute Smartphones und Computer nutzt, der kann nicht mehr wirklich entscheiden, was er preisgibt. 
Wenn man es dann versucht einzudämmen, so verzichtet man auch auf eine Menge an Funktionalität. 
Würde ich in manch einem anderen Land leben, hätte da eher Bedenken, aber man kann auch Allem überkritisch gegenüberstehen.
Eine Ablehnung aus ethischen, religiösen, oder aus Angst könnte ich da noch eher akzeptieren.
So lange man selber, oder jemand aus dem nahen Freundes- oder Familienkreis nicht davon betroffen ist, sieht das vielleicht anders aus.

Du das hat mit Aluhut nix zu tun. Die wenigsten machen sich ein Bild WIE einfach es ist Verschlüsselungen jeglicher Art zu knacken. Es ist ca 5 Jahre her da saßen wir in der Uni, haben den WLAN Verkehr mitgeschnitten und Login Cookies abgefangen um aus Geigel auf FB Profile Zugriff zu haben. Zwei Programme, Erst Semester IT also weit weg von Fachwissen sonst wäre deutlich mehr gegangen. Dass jeder seine Daten online stellt und ausgespät werden kann ist richtig. Allerdings sind die wenigstens ein lohnendes Ziel. Auch für den Zugriff auf Konten etc wird auf Masse statt auf Qualität gearbeitet - irgend eine der 4mio versendeten Mails mit Malware wird schon bei einer Omi landen die die öffnet. 

Genau da liegt der Hase im Pfeffer wenn es um die zentrale Datenspeicherung von Gesundheitsdaten geht. Jemand einzelnem die Karte abzuziehen und zu hoffen, dass er Organspender mit den richtigen Merkmalen ist, ist utopisch. Dagegen kann man in einer zentralen Datenbank quasi aus dem Katalog aussuchen. Noch dazu wird es einfacher Mitstreiter zu finden. 

 

Aber ja das ist weit weit off-topic. 

Bearbeitet von Mefs
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 Wochen später...

Denke dass es egal ist, ob man auf einem Motorrad oder Auto oder im Zug oder einer Kanoe unterwegs ist. Alles kann gefährlich sein. 

 

In der Tschechischen Republik ist laut Gesetz jede Person die Stirbt ein Spänder. Ausnahme gibt es nur, wenn sich die Person vorher im Zentralen Register der NICHT Spänder registriert. Zurzeit sind in der Tschechischen Republik 1500 Personen als Nichtspänder registriert, was dann ungerfähr alle 10 500 000 EInwohner automatisch Spänder macht.

Im realen aber hat die Arztenkammer entschieden, dass die etische Frage wichtiger als die rechtliche ist und somit werden die Ärzte immer den Wunsch der Familie respektieren, auch wenn die Familie nicht zustimmt.

Also eigentlich wie in Österreich. Aber habe mich nicht, mit der Frage der am Gebiet verstorbenen Touristen befasst... ?

 

Meine Meinung...

Falls meine Leber, mein Herz und meine Lungen, nach meinem Tot, einem Kind, einer Mutter und einem Grossvater das Leben retten, dann sollen sie mich wie ein Schwein aufteilen. ?

Der Ehefrau von meinem Freund hat eine doppelte Lungentransplantation das Leben geretet! Mutter von zwei Kindern als sie 30 Jahre alt war.

 

Wie gesagt, sogar bei uns können Leute einen Wiederspruch einlegen, aber ich finde, dass in Ländern wie Deutschland viele Leben nicht geretet werden, wenn manche Leute einfach nicht direkt gegen Spende sind, aber sich nicht als Spender registrieren lassen. Ich arbeite und wohne in Deutschland und trotzdem war ich bis jetzt faul mich als Spender zu registrieren. Bin jetzt nur in der DKMS in Deutschland, weil sie mich direkt angesprochen haben. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Indem Sie unsere Webseite nutzen, bestätigen Sie die Annahme unserer Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärung. In der Datenschutzerklärung wird erklärt, wie wir personalisierte Daten und Cookies für personalisierte Werbeanzeigen nutzen. Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.. Lesen Sie auch Google’s Privacy & Terms.