Da ich die Monster 1200er Euro-3 und die Multi 1260er Euro 4 fahre, kann ich dir nur empfehlen, erstere im Vergleich zu testen. Die Monster zieht im unteren Drehzahlbereich - auch das geringere Gewicht berücksichtigend - mindestens genauso gut wie die DVT, was auch die Daten aus Tests von Motorradzeitschriften belegen. Natürlich spreche ich nur vom fahrbaren unteren Drehzahlbereich, also ab etwa 2'800 bis 3'000 rpm und gehe davon aus, dass du keine tieferen Drehzahlen gemeint hast. Und da ist das wirklich erstaunliche, dass meine MTS keinen Deut besser oder sanfter agiert als die Monster. Vielleicht besitze ich aber auch zwei Modelle an der jeweils äussersten Serienstreuung.
Eine unveränderte Evo 1100er dürfe nach meiner Auffassung aber sicher nicht drehmomentstärker als eine unveränderte M1200 Euro-3 wirken, eigentlich auch nicht als ein Euro-4-Modell. Eine Evo mit geflashter ECU mit eliminierten L-Sonden, Sportluftfilter, Zubehörauspuff, kleinerem Ritzel etc. darf man dann natürlich auch nur mit einer entsprechend gepimpten M1200 vergleichen.
Der DVT-Motor kann - wenn er optimal funktioniert - sicher für ein breiteres nutzbares Drehmoment sorgen. In der 1260er Diavel und Multi hat er seinen bisher besten Reifegrad erreicht. Anzunehmen, er sei nun aber erheblich kultivierter oder leistungsstärker als ein Motor ohne DVT oder gar ein Motor, der weniger Auflagen in Bezug auf Lautstärke und Abgase zu erfüllen hat (wie eben die Euro-3-Norm), ist nach meinen persönlichen Erfahrungen mit beiden Modellen Illusion. Der Einsatz variabler Nockenwellenprofile scheint bei Mehrzylindern auch mehr zu bringen. Die Shiftcam-Technik bei der S1000RR beschert diesem SBK zum Beispiel eine erstaunliche üppige untere Mitte. Mag aber auch an der technischen Ausführung liegen.