Tja, diese Leistungsangaben... im besten Falle eine Orientierungshilfe. Wie einige Vorredner bin ich der Meinung, dass die marginalen Unterschiede in der Topleistung zwischen Monster 1200 N/S MY 2014, M1200R und M1200S MY 2017 auf der Landstrasse effektiv nicht von Bedeutung sind. Die gemessenen Fahrleistungen zeigen ebenfalls nur geringe Unterschiede.
Ich habe bei grossvolumigen Zweizylindern mit Euro-4 gar keine Leistungssteigerung erwartet und sehe die Entwicklung aus zwei Winkeln: Toll, dass die Euro-4-Diven immer noch spassbringend Leistung und Drehmoment anbieten und auch gar nicht so übel klingen. Schade, dass einige Anbieter inkl. Ducati glauben, Nachfolgemodelle auf dem "Marketing-Leistungsprüfstand" messen zu müssen. Mich freut's, dass ich taugliche Nachfolger finden werde und einen für längere Zeit nicht schrumpfenden Gebrauchtmarkt nutzen kann, sollte meine M 1200S einmal den Weg über den Styx unter die Gummis nehmen.
Um den Leistungsaspekt auf der Landstrasse richtig zu würdigen, muss man einfach einmal mit einem "gleichstarken" Rider auf einem 200PS Supersportler in engeren und halbengen Serpentinen in den Alpen zügig unterwegs sein (zeitversetzt kann ich das mit mir selber machen :-)). Die 200PS sieht man da einfach nie... Sie liegen z.B. bei einer S1000RR irgendwo im ersten Gang bei 135, 140km/h an und dafür sind die Kurven zu eng und die Gerade zu kurz. Viel wichtiger als die Topleistung sind die Übersetzung, die Leistungsabgabe, das Fahrwerk und die Bremsen.
Aber eben: Die Marketingspezialisten werden einer tieferen Leistungsangabe, so irrelevant sie auch immer sein mag, nur unter Gewaltandrohung zustimmen. Wer am Stammtisch keine Diskussionen provozieren will, soll einfach nicht sagen, er hätte MY 2017 wegen der enormen Mehrleistung gekauft ;-). Sie hat andere neue Qualitäten.